NBS Stadt Saarlouis setzt auf Elektroantrieb

Saarlouis · Neun NBS-Fahrzeuge laufen elektrisch. Der Abfallsauger „Glutton“ ist nun ebenfalls Teil des Klimakonzeptes.

 Jan Althaus vom Neuen Bauhof Saarlouis (NBS) präsentiert den „Glutton“. Der fahrbare Sauger ist sehr leise und wird seit zwei Monaten eingesetzt.

Jan Althaus vom Neuen Bauhof Saarlouis (NBS) präsentiert den „Glutton“. Der fahrbare Sauger ist sehr leise und wird seit zwei Monaten eingesetzt.

Foto: Alexandra Broeren

Mancher Saarlouiser wird sich bereits gewundert haben über das flüsterleise Kehrmaschinchen, das seit rund zwei Monaten die Fußgängerzonen der Stadt sauber hält. Der „Glutton“, so lautet der Name des großen fahrbaren Laubsaugers, wird durch einen Elektromotor angetrieben. Der Glutton ist dabei Teil des Klimakonzeptes der Stadt Saarlouis, das in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und erweitert wurde.

Das große Ziel des Konzeptes ist es, dass die komplette Verwaltung bis zum Jahr 2050 CO²-neutral arbeiten soll. Mit gutem Beispiel voran geht dabei der Neue Bauhof Saarlouis (NBS). Denn der NBS hat in den vergangenen Monaten einen guten Teil seiner Fahrzeuge durch Fahrzeuge mit Elektroantrieb ersetzt. Derzeit laufen bereits neun der Fahrzeuge elektrisch. Fünf dieser Autos, ein Smart „fortwo“ und vier Renault „Zoe“, werden in erster Linie als Einsatzfahrzeuge für die Mitarbeiter und die Bauleiter der Stadt verwendet.

Damit schlägt der NBS gleich zwei Fliegen mit einer Klappe – zum einen wird die Umwelt durch den elektrischen Antrieb geschont, zum anderen würde sich ein herkömmlicher Dieselantrieb für diese Art der Einsätze nicht eignen. „Die Fahrzeuge laufen ein paar Kilometer bis zu ihrem Einsatzort, dort werden sie abgestellt und ein paar Stunden später wieder zurückgefahren“, erklärt Horst Rupp, Klimaschutzmanager der Stadt Saarlouis. Horst Rupp ist im Übrigen der einzige Klimaschutzmanager, der in einer saarländischen Kommune festangestellt ist. Der Bauingenieur erläutert weiter: „Mit einem Dieselmotor wäre dies auf die Dauer nicht machbar, denn der hält solche dauerhaften Kurzstrecken einfach nicht aus.“

Ein elektrobetriebener Renault Kangoo dient als Hausmeisterfahrzeug, ein weiterer Renault Kangoo dient den Mitarbeitern der Ortspolizeibehörde als Dienstfahrzeug, ein Goupil G4 den Mitarbeitern der Gartenkolonne der Stadt, und ein Nissan e-NV 200 wird ab Dezember als Fahrzeug für die städtischen Vermesser seinen Dienst tun. Auch der Kleingerätepark des NBS wird durch stromangetriebene Werkzeuge ergänzt: Heckenschneider, Freischneider, Blasgeräte und Motorsägen machen weniger Lärm und sorgen auch für weniger Abgasbelastung.

Geladen werden diese Fahrzeuge mit Strom aus der eigenen Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des NBS. Diese wurde mit Hilfe der Bürger-Energie-Genossenschaft Köllertal eG geplant und finanziert. Die Genossenschaft kooperiert seit Frühsommer 2017 mit der Stadt Saarlouis und hat neben der Anlage auf dem Dach des NBS auch die Anlage an der Römerbergschule installiert. Etliche Bürger haben im letzten halben Jahr Anteile an der Genossenschaft gezeichnet (wir berichteten).

Die Anlage auf dem Dach des NBS liefert rund 90 000 kwh pro Jahr, direkt verbraucht werden davon rund 50 000 kwh. Geheizt werden die Büros und Hallen des NBS bereits seit 2014 durch ein Biomassekraftwerk. Dieses wird ausschließlich durch den Grünschnitt aus der Landschaftspflege und der Grünschnittdeponie befeuert und schafft es, die Gebäude zu 100 Prozent warm zu halten. Geplant ist es, auch in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken, in der nahen Zukunft alle städtischen Dachflächen mit Fotovoltaik-Anlagen auszurüsten.

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