Stadt drückt Rasern auf die Bremse

Saarlouis · Raser haben in Saarlouis nichts mehr zu Lachen. Hochmoderne Technik sorgt dafür, dass Verkehrssünder nicht unerkannt bleiben. Damit, so die Stadt, wolle man nicht kassieren, sondern für Sicherheit sorgen.

 Eins von insgesamt fünf stationären Geschwindigkeitsmessgeräten in Saarlouis steht auf Höhe Aqualouis. Foto: Carolin Merkel

Eins von insgesamt fünf stationären Geschwindigkeitsmessgeräten in Saarlouis steht auf Höhe Aqualouis. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Trauriger Spitzenreiter, erklärte Jürgen Theobald, Leiter des Saarlouiser Ordnungsamtes, war ein Fahrzeug, das mit 150 Stundenkilometern in der Holtzendorffer Straße stadteinwärts gemessen wurde. Um Bußgeld und Fahrverbot kam der Autofahrer, ebenso wie die weiteren gut 600 Fahrzeuge, die innerhalb einer Woche an dieser Stelle mit mehr als 80 Stundenkilometern unterwegs waren, vorbei.

Diese Messungen im Vorfeld, die an zahlreichen weiteren Stellen im Stadtgebiet durchgeführt wurde, brachten fünf besonders kritische Verkehrspunkte zu Tage. An diesen wird ab Montagmorgen ein Traffi-Tower seine Arbeit aufnehmen. "Wir erwarten dadurch vor allem einen Rückgang der Geschwindigkeitsübertretungen von mehr als 80 Prozent", erklärte Sascha Schmidt, Pressesprecher der Stadt.

Er stand am Freitagmorgen mit Vertretern der Presse vor der Anlage. Die meisten Fahrzeuge passierten die Stelle deutlich langsamer als erlaubt, der gut sichtbare Turm zeigte seine Wirkung, auch wenn er noch nicht in Betrieb war. "Wir wollen nicht die Autofahrer abkassieren, sondern es geht uns um die Sicherheit. Daher werden wir, bevor die Anlagen ans Netz gehen, die Standorte in den Medien öffentlich bekannt machen", betonte er.

Hochmoderne Technik wird von der Firma Jen-Optik, die in Kooperation mit der Stadt für die Anlagen verantwortlich ist und auch alle Kosten übernimmt, eingesetzt. Nachdem ein Auto die Schranke im Asphalt zu schnell überquert hat, löst das Gerät aus und erstellt einen Datensatz mit Foto, Uhrzeit, Geschwindigkeit und Klassifizierung des Fahrzeugs. Die Daten werden mittels eines Netzwerks binnen weniger Sekunden der Stadt übermittelt. "Das macht ein Zerstören der Anlage, nachdem man geblitzt wurde, sinnlos. Die Daten sind dann bereits nicht mehr in dem Gerät", erklärte Schmidt.

Aufgestellt wurden die fünf Geschwindigkeitsmessgeräte stadteinwärts. "Wir wollen damit vor allem die Menschen, die sich in der Stadt bewegen, schützen und das Tempo auf den Strecken des innerörtlichen Zielverkehrs deutlich reduzieren."

Zum Thema:

hintergrund Rasen in geschlossenen Ortschaften kann sehr teuer werden (angegeben sind die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen bis zum Wert in Stundenkilometer, km/h): bis 10 km/h 15 Euro 11 bis 15 km/h 25 Euro 16 bis 20 km/h 35 Euro Ein Punkt kommt dazu bei 21 bis 25 km/h 80 Euro 26 bis 30 km/h 100 Euro Zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot kommen dazu bei 31 bis 40 km/h 160 Euro 41 bis 50 km/h 200 Euro Zwei Punkte und zwei Monate Fahrverbot gibt es bei 51 bis 60 km/h 280 Euro Zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot bei 61 bis 70 km/h 480 Euro über 70 km/h 680 Euro .

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Auf einen BlickAn folgenden Standorten nehmen die stationären Geschwindigkeitsmessgeräte im Stadtgebiet Saarlouis ab Montagmorgen ihre Arbeit auf: St.-Avolder-Straße aus Richtung Überherrn in Höhe Hausanwesen 122, St.-Avolder-Straße aus der Innenstadt kommend an der Einmündung Neuhofstraße (schräg gegenüber der Kirche), Saarbrücker Straße aus Richtung Ensdorf kommend (Gebäudeseite Möbelhaus "Fröhliches M"), Wallerfanger Straße Fahrrichtung Innenstadt vor der Einmündung zur Hauptstraße im Stadtteil Beaumarais, Holtzendorffer Straße Fahrtrichtung Innenstadt zwischen Hallenbad und Gymnasium am Stadtgarten. cim

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