Spannender Rückblick auf die Geschichte Rodens

Roden · Auf eine Reise in die Vergangenheit begaben sich die Mitglieder des Geschichtskreises, als sie die Historie ihres Stadtteils erforschten. Jetzt veröffentlichen sie ihre Ergebnisse.

 Die kriegszerstörte Lorisstraße in Roden von Dillingen aus gesehen. Foto: Rodener Prisma

Die kriegszerstörte Lorisstraße in Roden von Dillingen aus gesehen. Foto: Rodener Prisma

Foto: Rodener Prisma

Der Rodener Geschichtskreis hat mit "Rodener Prisma" die zweite Ausgabe seiner geschichtlichen Forschungen vorgelegt. Die Titelschrift springt provokativ ins Auge: der Menkesplan. Unter der Aufsicht des französischen Militärgouverneurs Gilbert Grandval war im November 1946 die "Verwaltungskommission des Saarlandes" eingesetzt worden. Für den Wiederaufbau von Saarlouis hatte der französische Statthalter an der Saar den französischen Architekten Edouard Menkes (1903 bis 1976) damit beauftragt, einen "Generalbebauungsplan von Groß-Saarlouis" zu erarbeiten.

Menkes sah vor, das Dillinger Industriegebiet auszudehnen. Roden und Fraulautern mit den am stärksten zerstörten Wohngebieten sollten nicht mehr wieder aufgebaut werden. Sie waren als Standorte für die Bauindustrie gedacht. Thomas Gergen weist in seinem Beitrag darauf hin, dass die Rodener Bevölkerung gegen diese Planung immensen Widerstand leistete. Der Plan Menkes scheiterte. Roden , das 1907 nach Saarlouis eingemeindet wurde, war zu 87 Prozent zerstört. Ohne Baugenehmigungen begannen die Rodener mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser.

Gergen untersucht auch, wie Roden zu seinem Namen kam. Der Name stamme aus dem Indogermanischen, der keltischen Sprache. Es sei anzunehmen, dass es sich um einen Gewässernamen aus Indogermanisch Rodhana handele.

Victor Rau macht in seinem Beitrag eine Reise in die Vergangenheit: Roden vor mehr als 100 Jahren. Er stellt auch das "Rosenkranzgässelchen" vor. Gerd Meyer lässt die Tausendjahrfeier der Pfarrei "Maria Himmelfahrt" 1952 Revue passieren. Hans Gergen befasst sich mit Roden , das seit 1907 Stadtteil von Saarlouis ist. Bis dahin gehörte es zur Bürgermeisterei Fraulautern und hatte 6500 Einwohner. Bereits 1906 seien erste Pläne der Eisenbahnverwaltung bekannt geworden, den Staatsbahnhof Fraulautern um 500 Meter nach Roden zu verlegen, um Platz für einen größeren Güterbahnhof zu gewinnen.

Teil II (Zeiten ab 1935) wird im nächsten Heft folgen. Thomas Gergen befasst sich mit dem Heiligen Donatus und dessen Verehrung in Roden .

Eine Besonderheit bieten die Buntglasfenster "Rübezahl und Marienburg" in der Rodener Römerbergschule. Sie verdienen, so Thomas Gergen, besondere Beachtung, wobei sie auch einige bislang unbehandelte Fragen hinsichtlich ihrer politischen Aussage aufwerfen würden. Die Fenster zeichnen sich allesamt durch die Betonung klassischer preußisch-brandenburgischer und auch christlicher Symbole aus.

Das "Rodener Prisma" enthält unter anderem noch Porträts von Oberlehrer Johann Meyer, Rektor Lothar Fontaine und Hans Hiry. Nicht zuletzt kommt auch die Mundart nicht zu kurz.

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Auf einen BlickDie zweite Ausgabe 2014 "Rodener Prisma" wird am morgigen Freitag, 28. November, 16 Uhr, in der Heimatstube des Rodener Geschichtskreises in der Schulstraße 7a (über dem Cap-Markt) vorgestellt. Durch das Programm führt Gerd Meyer . Das Heft kostet vier Euro und kann an diesem Termin und später bei allen Vorstandsmitgliedern erworben werden. Infos unter Tel. (0 68 31) 8 60 18 56, Fax: (0 68 31) 86 01 38, E-Mail: RodenerGeschichtskreis@web.de. rl

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