„Das ist nur Stress, keine Erholung“: Ins Saarlouiser Sonnenbad dürfen nur noch 2000 Menschen gleichzeitig

Saarlouis · Das Saarlouiser Freibad hat eine Obergrenze für Besucher eingeführt. Das hat Komfortgründe, aber auch Sicherheitsgründe, erklärt Bürgermeisterin Marion Jost (CDU). Auch mit der Parkplatz-Situation vor Ort gibt es immer wieder Probleme.

Sonnenbad Saarlouis-Steinrausch setzt Obergrenze für Besucher
Foto: BeckerBredel

Sommerzeit ist Badezeit und die anhaltenden Höchsttemperaturen locken umso mehr Menschen in die Freibäder. Dabei übersteigt der Besucherandrang vor Ort häufig die Kapazitäten. Im Saarlouiser Sonnenbad im Stadtteil Steinrausch gibt es ab sofort eine Obergrenze für die Zahl der Besucher, die zeitgleich ins Bad gelassen werden. Das soll den Badegästen einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen und Sicherheit gewährleisten, teilt die Kreisstadt mit.

2000 Besucher fasst das Freibad nun. So sollen immer noch viele Besucher das Bad nutzen können, aber gleichzeitig eine Überfüllung vermieden werden. „Das Freibad hatte in diesem Sommer bisher mehr als 30 000 Besucher“, erzählt Marion Jost (CDU), Bürgermeisterin der Kreisstadt Saarlouis. „An ein paar Tagen waren es mehr als 2000. Da waren die Becken und Liegewiesen komplett überfüllt – das ist nur Stress, keine Erholung.“

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Foto: Stadtwerke Saarbrücken Bäder GmbH

So rigorose Einschränkungen wie im letzten Jahr, als wegen der Corona-Pandemie nur 800 Menschen gleichzeitig ins Bad durften, sind nicht geplant. Aber: „Die Bürger haben in der Corona-Zeit gesehen, wie das Freibad sein könnte“, sagt Jost. „Da haben einige gesagt, dass es mit weniger Besuchern viel entspannender sei.“

Außerdem spielen Sicherheitsbedenken eine Rolle. Je mehr Menschen im Bad sind, desto chaotischer und unübersichtlicher wird die Situation. Jost: „Bei so vielen Menschen ist das Risiko, dass das Aufsichtspersonal etwas übersieht, einfach zu hoch.“

Zugleich bittet die Stadtverwaltung Badegäste, die regulären Parkplätze zu benutzen. Immer wieder komme es zu Parkproblemen, weil Besucher ihre Autos in Vorgärten und Grünflächen abstellen oder weil Bushaltestellen, Feuerwehrzufahrten und die DLRG-Zufahrt blockiert werden. Deshalb werden künftig vermehrt entsprechende Kontrollen im Umfeld des Freibades durchgeführt. „Jeden Montag nach einem heißen Wochenende gehen deswegen viele Beschwerden von Anwohnern bei uns ein“, erzählt Jost. Auch hier soll die 2000er-Grenze Abhilfe schaffen.

Die aktuelle Besucherzahl ist online auf www.aqualouis.de direkt auf der Startseite der Saarlouiser Bäder einsehbar. Sind 75 Prozent der Höchstzahl erreicht, wechselt die Anzeige die Farbe von grün zu orange, und es wird darauf hingewiesen, dass nur noch wenige Plätze verfügbar sind. Ist die Obergrenze erreicht, wird die Anzeige rot, und es werden vorerst keine Besucher mehr ins Bad gelassen.

Das System sei allerdings „variabel“, sagt Jost. Das heißt: Es gibt keine festen Zeit-Slots wie während den Corona-Einschränkungen. Stattdessen wird die Zahl der Badegäste immer aktuell angepasst. So kann, wenn das Maximum erreicht ist, für jeden Besucher, der das Bad verlässt, sofort ein neuer eingelassen werden. „Wir lassen die Leute nicht umsonst ewig in der Sonne an der Kasse stehen“, sagt Jost. Wenn das Bad fast voll sei, würden Mitarbeiter schon den Menschen vor den Toren Bescheid geben und im Zweifel auch die Schlange beschränken.

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