Sieben Tipps gegen die Ansteckung

Kreis Saarlouis. Die Schweinegrippe verläuft bei den 51 Erkrankten im Kreis Saarlouis zum Glück milde. Damit sie sich nicht weiter ausbreitet, bemüht sich das Gesundheitsamt in Saarlouis derzeit um Aufklärung und Prävention

Kreis Saarlouis. Die Schweinegrippe verläuft bei den 51 Erkrankten im Kreis Saarlouis zum Glück milde. Damit sie sich nicht weiter ausbreitet, bemüht sich das Gesundheitsamt in Saarlouis derzeit um Aufklärung und Prävention. Der bevorstehende Schulbeginn stellt aus der Sicht der Behörde zwar keine direkte Gefahr dar, trotzdem sei aber eine sprunghafte Ausbreitung der Infektion in Klassenzimmern möglich. Das Gesundheitsamt rät Schülern, Eltern und Lehrern daher, Vorsichtsmaßnahmenzu beachten.Grundsätzlich gilt, "dass sich jeder so verhalten soll, dass er sich nicht infiziert", erklärt Dr. Wolfgang Schmitt, Leiter des Gesundheitsamtes. Er zitiert sieben Verhaltensregeln, die die Initiative "Wir gegen Viren" des Robert-Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammengestellt hat - sie sollten nicht nur in der Schule, sondern auch im Büro oder zu Hause beachtet werden."Hände waschen und vom Gesicht fern halten" steht ganz oben auf der Liste. Schmitt erklärt: "Mehrmals täglich sollten die Hände jeweils 20 bis 30 Sekunden lang gewaschen werden, besonders zwischen den Fingern." Um die Hände nicht zu Viren-Trägern zu machen, sollten die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase nicht berührt werden."Hygienisch husten" rät der Leiter des Gesundheitsamtes als zweiten Punkt. Wie für das Niesen gelte, "beim Husten Abstand zu anderen zu halten und am besten in die Armbeuge hinein zu husten, nicht in die Hand." Viren haben in der Armbeuge nämlich wenig Chancen, sich auf andere zu übertragen."Zu Hause auskurieren" sollten sich alle, bei denen Symptome wie plötzliches hohes Fieber, Husten oder Gliederschmerzen auftreten. "Auf erste Anzeichen achten" lautet daher die vierte Verhaltensregel. Der in Deutschland bisher übliche leichte Verlauf der Schweinegrippe sei oft nicht von einer Erkältung zu unterscheiden, weiß Schmitt. Dennoch: "Bei Anzeichen dieser Art sollte man auf keinen Fall in die Schule gehen, auch wenn es sich nachher als Erkältung entpuppt." Er rät ferner, den Arzt nach Hause zu rufen, statt in die Praxis zu gehen, um andere Patienten nicht im Wartezimmer anzustecken. "Zu Hause gesund werden" heißt die fünfte Verhaltensregel. Während sich Erkrankte zu Hause auskurieren, sollten sie auf den "Schutz der Familienmitglieder" achten. Schmitt: "Körperkontakt sollte man vermeiden, die Kranken sollten sich in einem separaten Raum aufhalten und auf generelle Hygiene im Haus ist zu achten."Zu Hause wie in der Schule gilt die siebte Verhaltensregel: "Regelmäßig lüften", drei- bis viermal täglich für je zehn Minuten. "Dadurch verringert sich die Anzahl an Viren in der Luft, außerdem ist frische Luft besser für die Schleimhäute", sagt Schmitt, der die Verhaltensregeln als wirkungsvoll ausweist. Diese Regeln zu befolgen könne helfen, die Gefahr der Pandemie in Deutschland zu bannen: "Wenn sich alle daran halten, sehe ich gute Chancen, dass die Grippe-Welle hier bei uns nicht so schlimm wird."

HintergrundIm Unterricht wird die Schweinegrippe nach den Ferien thematisiert. Dies hat das Bildungsministerium veranlasst. Schüler sollen im Biologie- oder im Sachkunde-Unterricht über die Krankheit und Präventionsmaßnahmen aufgeklärt werden. Außerdem werden Schulen ab sofort mit neuen Desinfektionsmitteln gereinigt, die bis zu drei Tage auf Oberflächen haften. Über weitere mögliche Maßnahmen, etwa eine Verlängerung der Ferienzeit, berät ein Arbeitskreis der Ministerien für Bildung und Gesundheit in Saarbrücken.Im Saarland sind derzeit 183, im Kreis Saarlouis 51 Personen erkrankt. Die Krankheit, mit der sie sich vor allem im Ausland angesteckt haben, verläuft milde. Weitere Infos gibt's im Internet unter www.wir-gegen-viren.de. kes

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