Sie sind immer da, wo was los istImmer da, wo was los ist; Foto: schumann 04;05;06 (see) Plus Fastnachtsumzug (kommt am Die von Schu)

Saarlouis. Gibt es den Saarlouiser, die Saarlouiserin an sich? Schwer zu sagen, wenn man sich die vielen Bilder der städtischen Aktion "Saarlouis, c'est moi" ansieht. Hunderte haben sich da unter dem Motto "Saarlouis, das bin ich" knipsen lassen, alle mit einem Krönchen auf dem Kopf. Unter ihnen auch Rita Schumann, 45. "Klar hab ich da mitgemacht

 Seit 30 Jahren steht Jürgen Schumann, hier mit seiner Frau Rita, für das DRK beim Rodener Umzug an derselben Straßenecke. Die ganze Familie ist in Saarlouis ehrenamtlich tätig. Foto: Christian Schu

Seit 30 Jahren steht Jürgen Schumann, hier mit seiner Frau Rita, für das DRK beim Rodener Umzug an derselben Straßenecke. Die ganze Familie ist in Saarlouis ehrenamtlich tätig. Foto: Christian Schu

Saarlouis. Gibt es den Saarlouiser, die Saarlouiserin an sich? Schwer zu sagen, wenn man sich die vielen Bilder der städtischen Aktion "Saarlouis, c'est moi" ansieht. Hunderte haben sich da unter dem Motto "Saarlouis, das bin ich" knipsen lassen, alle mit einem Krönchen auf dem Kopf. Unter ihnen auch Rita Schumann, 45. "Klar hab ich da mitgemacht. Ich bin Saarlouiserin, das gehört dazu. Tolle Aktion." Rita Schumann und ihr Mann Jürgen wären Kandidaten für die Saarlouiser an sich. Er wurde in Lisdorf als eines von zwölf Geschwistern zuhause geboren, sie in Saarlouis. Jürgen Schumann hat Werkzeugmacher gelernt. Seit 1981 arbeitet er bei Ford. Dort war er lange im Presswerk. Seine Frau Rita ist bei einer Reinigungsfirma beschäftigt. Inzwischen hat Jürgen Schumann sein Hobby zum Beruf gemacht, ohne den Arbeitgeber zu wechseln. Der 45-Jährige gehört seit 32 Jahren dem DRK an. Erst Jugendrotkreuz, dann Ersthelfer, schließlich Rettungssanitäter. "Da hat Ford, mein Arbeitgeber, mitgespielt. Während der Ausbildung waren die Schichten so eingeteilt, dass es passte." Dann wurde aus dem Hobby ein Beruf. Jetzt ist Jürgen Schumann Betriebssanitäter bei Ford. Seine Frau Rita ging vor 16 Jahren dorthin, wo sie ihren Mann "öfter antraf als zuhause", also zum DRK. 50 Blutspenden seitdem, ihr Mann 75. Und: Beide "sind immer da, wo in Saarlouis was los ist." Seit genau 30 Jahren steht Jürgen Schumann an immer derselben Straßenecke in Roden, um als DRK-Mann zur Stelle zu sein, wenn beim Fastnachtsumzug etwas passiert. "Die Kinder", sagt er "sind verständiger als die Erwachsenen." Gestern war er auch wieder da. Emmes, Public Viewing bei der Fußball-WM, Deutscher Wandertag: Immer sind die Schumanns mit dem DRK dabei. Ohne Leute wie sie könnten die Großveranstaltungen, Markenzeichen von Saarlouis, nicht stattfinden. Rita Schumann: "Alkohol spielt leider eine immer größere Rolle bei den Veranstaltungen." Dank? Selten. "Bloß", erinnert sich Jürgen Schumann, "beim Deutschen Wandertag, da kamen viele Leute und haben sich einfach so bedankt, dass wir da sind."Schumanns haben eine Tochter und zwei Söhne, alle drei - natürlich auch beim DRK. Beide Söhne sind Zeitsoldaten bei der Luftlandebrigade. Der eine hat Fliesenleger gelernt, wurde Vize-Meister im Saarland bei der Prüfung. Der Älteste tut Dienst bei der Bundeswehr als Rettungssanitäter. Und das Enkelchen, dreieinhalb, strebt auch zum DRK. Jürgen Schumann setzt sich vehement dafür ein, dass zum Beispiel Autofahrer am Unfallort helfen. Die Angst, etwas falsch zu machen, die Angst vor dem Anblick Verletzter, die kennt er. "Das ist menschlich. Man weiß nicht, was kommt. Aber im Augenblick, in dem ich helfen will, ist das einfach weg." Es mache "dann oben Klick", berichtet seine Frau Rita - aus Erfahrung.

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