Sehen, erleben und verstehen

Saarlouis. Einen Künstler nach dem anderen zu zeigen, Ausstellen in Ex-und-Hopp-Manier, wobei man sich bestenfalls erinnere, den Maler X mal vor fünf Jahren gezeigt zu haben. Nein, das komme für sie nicht in Frage, betonten Anita und Axel Walzinger im Jahr 2000, als ihre Galerie 20 Jahre alt wurde. Auch im 30

 Anita Walzinger und Jürgen Reichert blicken zurück. Foto: SZ

Anita Walzinger und Jürgen Reichert blicken zurück. Foto: SZ

 Anita Walzinger und Jürgen Reichert blicken zurück. Foto: Graf

Anita Walzinger und Jürgen Reichert blicken zurück. Foto: Graf

Saarlouis. Einen Künstler nach dem anderen zu zeigen, Ausstellen in Ex-und-Hopp-Manier, wobei man sich bestenfalls erinnere, den Maler X mal vor fünf Jahren gezeigt zu haben. Nein, das komme für sie nicht in Frage, betonten Anita und Axel Walzinger im Jahr 2000, als ihre Galerie 20 Jahre alt wurde. Auch im 30. Jahr der Galerie gilt, was beide 1990 über ihre Anfänge als Galeristen formulierten: "Wir hatten einfach den Anspruch, etwas mehr zu erfahren, die Dinge etwas besser zu sehen, sie zu erleben und letztendlich sie zu verstehen." Das hieß, sich Zeit nehmen und "die Entwicklung eines Künstlers mitzuerleben", fasst Anita Walzinger zusammen. Es war das Bekenntnis zu einem festen Stamm von Künstlern, der sich zwar erweiterte, betont sie, aber dessen Fortentwicklung die beiden begleiteten und ein Werk regelmäßig in Ausstellungen vorstellten. Das war mehr als nur der eine professionelle Privatgalerie bestimmende Rhythmus von Ausstellung und Verkaufen. Die persönliche Überzeugung, darauf kam es den beiden an. Sie verband Künstler und Galeristen: "Wenn man sich gefunden hat, bleibt man einfach zusammen", beschreibt es Anita Walzinger. Auf 24 gemeinsame Jahre blicken die Galerie und der in Berlin lebende Maler Jürgen Reichert zurück. Das ist keine Selbstverständlichkeit im immer schnelllebigeren Kunstgeschäft, bestätigt Jürgen Reichert. Ebenso bleibt der klare, auf die Konstruktiv-Konkrete Kunst ausgerichtete Ansatz "die Ausnahme", fügt er hinzu. Doch das allein ist es nicht, weiß er. Es ist "die Art, wie die beiden die Galerie führen, das Niveau, die Sorgfalt in der Hängung." Rollen sind verteiltBasis all dessen ist Vertrauen zwischen Künstler und Galerist. Der eine schafft etwas, der andere wählt aus. Die Rollen sind verteilt, die gegenseitige Achtung und die Liebe zur Kunst vereint sie. Dann ist Galeriearbeit mehr als nur ein Geschäft, auch für Jürgen Reichert: "Man fährt gerne ins Saarland und fühlt sich angenommen. Das macht den Unterschied zu anderen Galerien aus." Eröffnung der Ausstellung "farbe frisch" - Malerei von Jürgen Reichert am Sonntag, 7. März, um 16 Uhr.

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