Zu Gast bei Kongress Ein Chemie- und Sprachtalent in Übersee

Saarlouis · Weil Schülerin Nicole Gerasimova beim Auslandsaufenthalt in den USA so positiv auffiel, wurde sie nun zu einem Kongress dort eingeladen.

 Nicole Gerasimova  verbrachte unvergessliche Tage in den USA.

Nicole Gerasimova verbrachte unvergessliche Tage in den USA.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Nein, das war so nicht geplant und damit hätte ich auch nie gerechnet“, erzählt die 16 Jahre alte Nicole Gerasimova aus Saarlouis. Nachdem sie nach einem halben Jahr Aufenthalt bei einer Gastfamilie in Florida zurückgekehrt war, bekam die Schülerin des Max-Planck-Gymnasiums in Saarlouis im Sommer eine Einladung zu einem ganz besonderen Kongress an der Universität in Massachusetts. Der „Congress of future science and technology leaders“ ist jungen Menschen aus den USA vorbehalten, Nicole wurde aufgrund ihrer herausragenden Leistungen an der Crestview High School, die sie im Rahmen ihres Auslandsaufenthaltes besucht hatte, vorgeschlagen und eingeladen. Dabei wollte sie ursprünglich „nur“ die USA mit ihren Menschen und deren Gewohnheiten näher kennenlernen.

Sprachen sind für die Schülerin kein Problem. Mit drei Jahren kam sie aus Bulgarien nach Baden-Württemberg, besuchte dort einen deutsch-englischen Kindergarten. Nach dem Umzug ins Saarland ging es ans Max-Planck-Gymnasium, wo sich die Schülerin für den „Englisch-Plus“-Zweig entschied. Nach drei kürzeren Auslandsaufenthalten in Frankreich ging es für sechs Monate zum ersten Mal weit weg von zu Hause. „Ich war sehr aufgeregt und neugierig auf das Land. Die Zeit ging sehr schnell vorbei“, erzählt sie. Vielleicht lag das auch ihrem großen Ehrgeiz, den sie an der High School weiterentwickelte. „Ich habe mir die Kurse angeschaut und fand alles ziemlich einfach. Also habe ich mich bei den höheren Kursen, die eigentlich nicht meiner Jahrgangsstufe entsprachen, einschreiben lassen“, erzählt sie. Doch selbst dort wurde sie als jüngste Teilnehmerin schnell zur Besten im Kurs.

Und nicht nur die Sprachen liegen der Schülerin, ganz besonders verschrieben hat sich Nicole der Chemie. Auch hier begeisterte sie die Lehrerschaft in der Schule in Florida. So sehr, dass sie in Erinnerung blieb – und die Einladung zum Kongress folgte. Für ein verlängertes Wochenende ging es nach Massachusetts. „Wir haben zahlreiche Gewinner von Nobelpreisen in den Naturwissenschaften und führende Persönlichkeiten aus den Universitäten und Unternehmen kennenlernen dürfen“, erzählt sie. Das Programm war eng gestrickt, vom Morgen bis in die Nacht ging es darum, Kontakte zu knüpfen und auch mit den eigenen Projekten zu punkten. „Ganz besonders toll fand ich die Botschaft von Dr. Sean Stephenson, der uns Mut gemacht hat. Er betonte, dass man auch noch so absurde Ideen verfolgen sollte, selbst wenn es Rückschläge und Niederlagen gäbe, gehörten diese auch dazu“, erzählt sie.

Die Teilnahme am Kongress, aber auch die sechs Monate Florida, sagt Nicole, haben ihren Horizont erweitert. Neben dem Besuch der Klasse elf am MPG steht parallel das Juniorstudium der Chemie an der Universität in Saarbrücken auf dem Stundenplan. „Ich bin sehr perfektionistisch, aber ich weiß jetzt auch, dass Fehler auch Fortschritte sein können“, erklärt Nicole, die sich für die Zukunft wünscht, Arbeits- und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.

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