Schüler tanzen ihre Zukunft

Saarlouis. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annerose Leidinger nehmen zwölf Schülerinnen und Schüler der 8M1 des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis am Jugendtanzprojekt "Zukunft n.o.w." teil

Saarlouis. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annerose Leidinger nehmen zwölf Schülerinnen und Schüler der 8M1 des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis am Jugendtanzprojekt "Zukunft n.o.w." teil. Dieses vom Saarländischen Staatstheater in Kooperation mit dem Kultusministerium hochgezogene Projekt hat es in sich: Zwei Wochen lang proben Jugendliche aus sechs Schulen im Saarland täglich fünf Stunden in Saarbrücken.Das Projekt: Unter Leitung von Marguerite Donlon, Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater, und der Berliner Choreografin und Tanzpädagogin Nadja Raszewski studieren sie eine Choreografie zum Thema Zukunft ein, genauer: Der Choreographie nimmt Vorstellungen eines jeden Schülers über dessen Zukunft auf. Daraus entsteht eine etwa 40 Minuten lange Aufführung. Nun schon seit fast zwei Wochen rackern sich die neun Mädels und drei Jungs des RSG ab. Der Unterricht fällt in der Zeit des Projekts für sie aus, was weder die Schüler noch die Lehrerin beunruhigt.Die wichtigsten Arbeiten sind schon geschrieben, erst nach dem Projekt geht es mit dem Lernen wieder richtig los. Der Rest der Klasse macht während der zwei Wochen ausschließlich Wiederholungsstoff. Auch Lehrerin Annerose Leidinger hat keinerlei Bedenken und ist begeistert von "Zukunft n.o.w.". "Schüler ganz anders""Es ist spannend; ich erlebe die Schüler hier ganz anders als im Unterricht", meint sie. "Außerdem ist es erstaunlich, was man in nur zwei Wochen alles auf die Beine stellen kann!" Zudem stärke das gemeinsame harte Training das Gemeinschaftsgefühl und man lerne Dinge, "die man in der Schule so nicht lernt". Dazu gehöre vor allem der soziale Umgang miteinander, der sich bei einer Gruppe von rund 60 Schülern aus unterschiedlichen Schulen oft als schwierig erweist. Die Schüler berichten, dass sie auch jede Menge über Körperhaltung und -sprache, Selbstkontrolle und das Eingehen auf die Musik und die Mittänzer lernen. Was sie dazu gebracht hat, sich für die Teilnahme an Zukunft n.o.w. zu bewerben, bringt Klassensprecherin Anne-Kathrin Fetzer auf den Punkt: "Es einfach ist schön, im Staatstheater auf der Bühne zu stehen. Außerdem wussten wir ja, dass eine Choreografin aus Berlin kommen würde." Auch die Eltern stehen voll hinter dem Projekt und fahren ihre Kinder jeden Tag nach Saarbrücken zum Training. Schon im vergangenen Jahr hatte die Gruppe sich für ein ähnliches Tanzprojekt beworben, aber erst dieses Mal hatte sie Glück und wurde als eine von sechs Schulen bei über 200 Bewerbern genommen. Was bei der Arbeit herausgekommen ist, zeigen die Tänzer am Sonntag in der Alten Feuerwache in Saarbrücken. Die Choreografie enthält neben Rock, Hip-Hop und Michael Jackson von den Schülern selbst produzierte Geräusche, die in die Musik integriert sind. Im Hintergrund wird zwischendurch ein Film abgespielt. Auf den Auftritt am Sonntag freut sich die Gruppe schon. Total ausverkauftEin Wermutstropfen ist jedoch dabei: Die Karten für Sonntag waren so schnell ausverkauft, dass der Rest der Klasse und ein Großteil der Eltern nicht zuschauen können. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es aber eine zweite Aufführung im April, wurde angekündigt.

Zur PersonAm Tanz-Projekt "Zukunft n.o.w." nehmen diese Schüler des Saarlouiser RSG teil: Laura Bruxmeier, Maurice Dolibois, Anne-Kathrin Fetzer, Julien Hirschauer, Fabio Kiefer, Daria Kilz, Katharina Leblang, Hannah Leinen, Michele Maas, Josephine Oelpke, Kristin Schneider und Carolin Schubert. red

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