Schönere Orte, aber im Einklang mit Haushalt "Gemeindeteile gleich behandeln"

Nalbach. Astrid Hubs Lieblingsplatz in der Gemeinde mit gut 9700 Einwohnern ist das Primsufer. Viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit, etwa die Sonntagsspaziergänge mit ihrer Familie, verbindet sie damit. Etwa an ihren verstorbener Onkel Josef Forster, der Jahrzehnte Grundschulrektor in Körprich war

 In Nalbach hat es Astrid Hub vor allem das Primsufer angetan, und das schon von klein auf. Mit diesem Flecken Erde verbindet sie viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit. Foto: Hartmann Jenal

In Nalbach hat es Astrid Hub vor allem das Primsufer angetan, und das schon von klein auf. Mit diesem Flecken Erde verbindet sie viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit. Foto: Hartmann Jenal

Nalbach. Astrid Hubs Lieblingsplatz in der Gemeinde mit gut 9700 Einwohnern ist das Primsufer. Viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit, etwa die Sonntagsspaziergänge mit ihrer Familie, verbindet sie damit. Etwa an ihren verstorbener Onkel Josef Forster, der Jahrzehnte Grundschulrektor in Körprich war. Hubs Familie stammt väterlicherseits aus Nalbach, sie lebt mit ihrer Tochter in Saarbrücken. Im Saarbrücker Wohnsitz sieht sie "kein Hindernis, dieses Amt mit großem Engagement auszuüben". So wie auch die beiden vorhergehenden Bürgermeister.

Belebung der Ortskerne

Entscheiden sich die Nalbacher für Hub, will sie sich für eine schönere Gestaltung und Belebung der Ortskerne in allen vier Gemeindeteilen einsetzten. Dabei denkt sie etwa an das Bilsdorfer Kirchenumfeld und den Piesbacher Kirchenhang. Oder an das Nalbacher Ortszentrum, das mit Grün und Gastronomie so gestaltet werden könnte, dass die Wandertouristen noch ein bisschen im Ort bleiben. "Das könnte ein echter Dorfkern werden, der die Leute zum Verweilen einlädt", sagt Hub. Schließlich investiert die Gemeinde viel in den Wanderweg zum Litermont. Aber auch der Kunstrasenplatz für die SG Körprich-Bilsdorf bleibt ihr ein "wichtiges Anliegen".

Als Bürgermeisterin wolle Hub gerne seniorenfreundliche Angebote verbessern und zudem mehr barrierefreie und familienfreundlichere Infrastrukturen schaffen.

Haushalt nicht belasten

Solche Pläne sollen aber im Einklang mit der Haushaltspolitik stehen, die "verantwortungsvoll" sein müsse. Denn: "Die Gemeinde verfügt durch die bisherigen Großprojekte leider nicht mehr über großen finanziellen Spielraum." Und das will die frühere stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Saarbrücker CDU-Stadtratsfraktion in Nalbach gerne ändern: "Problematisch ist für mich die Größe des im Bau befindlichen Rathauses. Sofern noch möglich, sollten Raumaufteilung und Innenausstattung überprüft werden, um eventuell Kosten zu sparen." Denn durch die Investitionskosten sei der Haushalt auf viele Jahre belastet.

Hub, die zehn Jahre im Saarbrücker Stadtrat war, sieht die Unterschiede in der kommunalen Politik in einer großen Gemeinde und einer kleinen Gemeinde als nicht sonderlich groß an. Die Aufgaben der kommunalen Daseinsfürsorge seien die gleichen. Einen angenehmen Unterschied hat sie dabei jedoch schon festgestellt: "In einer kleinen Gemeinde gibt es nicht solch eine große Anzahl an Eigenbetrieben wie in der Landeshauptstadt Saarbrücken."

Hub hatte bereits bei der Wahl 2010 gegen Patrik Lauer um das Bürgermeisteramt kandidiert. Damals hatte sie 34,8 Prozent der Stimmen bekommen, der damalige Amtsinhaber Patrick Lauer 65,2 Prozent. Hub glaubt aber, dass die Wahl diesmal spannender wird. Auch weil es 2012 keinen Kandidaten mit dem Amtsbonus gibt.

astrid-hub.de

Warum wollen Sie Bürgermeisterin werden?

Hub: Die Geschicke in einer kleinen Gemeinde zu lenken, ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Denn der Bürgermeister hat viele Möglichkeiten zur Gestaltung. Außerdem ist Nalbach eine schön gelegene Gemeinde mit sehr sympathischen Menschen.

Wie ändert sich im Falle Ihrer Wahl die Bürgermeister-Arbeit?

Hub: Wichtig ist für mich, alle Gemeindeteile gleich gut zu behandeln. Es muss nicht nur in Großprojekte investiert werden, sondern sich auch um die Dinge gekümmert werden, die die Menschen im Alltag drücken. Das kann der Kanal sein, der nicht funktioniert, oder die Seniorenarbeit, die besser werden soll.

Welche Maßnahmen würden Sie als Erstes in Angriff nehmen?

Hub: Das ist der Hubertusplatz, auf dem ursprünglich geplant ist, dass die Kreissparkasse neu baut. Jetzt, da man sieht, wie schön der Platz offen ist, wäre es sinnvoll, wenn man mit den Bürgern eine andere Gestaltung des Platzes überlegen könnte.

Zur Person

Astrid Hub ist als Tochter der Nalbacher Leo und Lotte Forster in Saarbrücken aufgewachsen, wo die 53-Jährige heute mit ihrer Tochter lebt. Hubs Großvater Peter Forster war Nalbacher Gemeinderat. Nach dem Examen in Neuerer Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik an der Uni des Saarlandes war Hub dort zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft. Die dabei begonnene Promotion hat sie in ihrer Familienpause 1997 beendet.

Seit 1999 ist sie wissenschaftliche Referentin in der CDU-Landtagsfraktion für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Europafragen. Der CDU ist sie 1997 beigetreten, für die sie von 1999 bis 2009 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion in Saarbrücken war.

Im Dezember 2010 hatte Astrid Hub zum ersten Mal für das Nalbacher Bürgermeisteramt kandidiert. sop

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