Judo Schirra holt in Kasachstan WM-Bronze

Saarlouis · Saarlouiser Judokämpfer ist in einer Sportart erfolgreich, die er selbst kaum kennt.

 Tobias Schirra, WM-3.

Tobias Schirra, WM-3.

Foto: Opp/Verein

Tobias Schirra vom Judo-Club Ford Saarlouis hat bei den Weltmeisterschaften in der Kampfsportart Qazaq Kuresi die Bronzemedaille in der Klasse bis 74 Kilogramm gewonnen. Qazaq Kuresi ist ein jahrhundertealter Kampfsport aus Kasachstan, gehört dort zu den Nationalsportarten – und ähnelt dem Judo. Die Wettkämpfe finden allerdings auf Ringermatten statt, die Kämpfer treten in kurzärmeligen Jacken, kurzen Hosen und mit Schuhen an.

Zu den Titelkämpfen in der Hauptstadt Astana lud der kasachische Verband über 40 Nationen ein – und übernahm die Kosten für den Flug, die Unterkunft, die Ausstattung und das Essen. „Wir hatten vorher noch nie etwas von dieser Sportart gehört“, sagt Schirra. „Wir haben uns kurz mal einen Kampf im Internet angeschaut, aber die genauen Regeln haben wir bis heute nicht verstanden.“

Dennoch: Im ersten Kampf gewann Schirra gegen Traore Mahamadou aus Mali mit vollem Punkt. Im nächsten Kampf unterlag der Sportler des Jahres 2016 der Stadt Saarlouis allerdings nach starker Gegenwehr dem Lokalmatador und späteren Weltmeister Adrakhmanov Galymzhan aus Kasachstan.

In der Trostrunde fand Schirra dann aber schnell zu seiner Form zurück und besiegte Azizi Mukhammadrizvon aus Tadschikistan und qualifizierte sich für den Kampf um Bronze. „Ich lernte von Kampf zu Kampf – und kam immer besser mit den für mich noch neuen Regeln klar“, bilanzierte Schirra, der auch für den Judo-Club Rüsselheim in der 1. Bundesliga kämpft.

Im entscheidenden Medaillenkampf wartete mit Kanaev Evgueni aus Israel ein ebenbürtiger Konkurrent. Der Kampf wurde erst im Golden Score entschieden. Der ehemalige deutsche Meister im Judo bestimmte den Kampfverlauf zu seinen Gunsten – und konnte somit verdient den Gewinn der Bronzemedaille feiern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort