Säulen machen vorsichtig

Saarlouis · 90 Prozent weniger Raser meldete die Stadt Saarlouis zwei Wochen, nachdem sie fünf stationäre Blitzer aufgestellt hatte. Der starke Rückgang ist beständig. Das belegen neue Zahlen aus dem Juli. Danach sank die Zahl der Raser nochmal.

Seit Mitte Juni stehen in der Stadt Saarlouis an fünf Problemstellen, meistens in Fahrtrichtung Stadt und immer in Tempo-50-Bereichen, stationäre Blitzer (siehe Grafik). Nach Angaben der Stadt haben diese Geräte für einen Rückgang der Geschwindigkeitsübertretungen um über 90 Prozent gesorgt. Die genauen Angaben zu jeder einzelnen Mess-Säule liegen jetzt vor und verdeutlichen dies.

Der Ortspolizeibehörde liegen Zahlen zu zwei Zeiträumen vor: einmal für etwa zwei Wochen nach dem Aufbau, und noch einmal vom 1. Juli bis zum 17. oder 22. Juli.

"Insgesamt haben alle Messstandorte profitiert", fasst der Sprecher der Stadt, Sascha Schmidt, zusammen. Der drastische Rückgang an Rasern unmittelbar nach Aufstellung habe sich im Juli fortgesetzt.

In der Holtzendorffer Straße wurden bei Messungen vor Aufbau des Blitzers 1492 Geschwindigkeitsüberschreitungen pro Tag gemessen. Zwei Wochen nach dem Aufbau waren es nur noch 161. Im Juli ist diese Zahl auf 88 gesunken, erklärt Schmidt.

Wo in der Wallerfanger Straße am Anfang noch 1397 Leute täglich rasten, waren es nach zwei Wochen nur noch 206, im Juli nur noch 72.

Auf der St. Avolder Straße stehen Blitzer in beiden Richtungen. In Richtung Innenstadt sind aus 965 Übertretungen täglich nach zwei Wochen noch 40 geworden, im Juli gab es nur noch 13 pro Tag.

Aus der Innenstadt kommend rasten anfangs noch 680, nach dem Aufbau der Blitzer 37 und im Juli noch 14 Fahrer.

Die meisten täglichen Raser gibt es in der Saarbrücker Straße. Dort fuhren im Juli noch 89 zu schnell - aber auch deutlich weniger als die 557 bei der Vorabmessung und die 195 nach zwei Wochen.

Auch bei der Höhe der Übertretungen hat Schmidt Positives zu vermelden: "Der Großteil der Messungen liegt im Verwarnbereich", also bei einer Überschreitung der Maximalgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde oder weniger. Bis dahin fallen Verwarngelder in Höhe von 15 bis 35 Euro an. Einen oder mehrere Punkte in Flensburg gibt es, sobald ab 21 Kilometern pro Stunde der Bußgeldbereich erreicht ist. Zu einem Fahrverbot kommt es ab einer Übertretung von 31 Kilometern pro Stunde.

"Etwa zwei Drittel der geblitzten Fahrer waren bis zu zehn Kilometer pro Stunde zu schnell", erzählt Schmidt. Allerdings wurden auch im Juli an allen Standorten schnellere Fahrzeuge gemessen, "Einzelfälle", sagt Schmidt.

In der Saarbrücker Straße gab es beispielsweise zwei Überschreitungen im Bereich 41 bis 50 Kilometer pro Stunde - dafür gibt es neben einem Bußgeld von 200 Euro zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.

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