Royals Saarlouis soll wieder zur Hochburg werden
Saarlouis · Neues Team, neue Struktur, ehrgeizige Ziele: Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals möchten dorthin zurück, wo sie schon einmal waren: an die Spitze der Bundesliga.
Deutscher Basketball-Meister 2009 und 2010, Pokalsieger 2008 bis 2010: Es sind Erfolge wie diese, die den Verantwortlichen der Saarlouis Royals vorschweben, wenn sie sich die Zukunft des Damen-Bundesligisten ausmalen. „Wir wollen alles längerfristig aufbauen und perspektivisch in der Lage sein, um die Meisterschaft mitzuspielen“, sagt Royals-Trainer Hermann Paar.
Der 63-Jährige hatte bereits in den 90er Jahren die Basis für Damen-Basketball auf Topniveau in der Kreisstadt gelegt. Nach seiner Rückkehr im vergangenen Jahr führte er die Royals in der eigentlich als Übergangsjahr titulierten Saison erneut bis ins Halbfinale, wo dann aber Serienmeister Wasserburg das Stoppschild hochhielt.
Jetzt peilt Paar in seinem zweiten Jahr den nächsten Schritt zurück an die nationale Spitze an. Eine große Baustelle des Vorjahres, der zu kleine Kader, wurde abgearbeitet: Zu den sieben Spielerinnen, die aus der Vorsaison erhalten blieben, gesellten sich sechs Neuzugänge.
Das neue Royals-Team präsentiert sich am Samstag erstmals dem eigenen Anhang, wenn um 19 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle das Heimdebüt gegen die TH Wohnbau Angels aus Nördlingen ansteht. Nach drei Auftaktsiegen in den letzten drei Jahren sind die Royals dieses Mal mit einer 68:75-Niederlage beim Herner TC in die Saison gestartet, der Gegner feierte derweil einen souveränen Heimsieg gegen Chemnitz (82:64). „Mit Nördlingen kommt ein Team, das eine gute Vorbereitung hatte und sehr gute Ergebnisse erzielt hat“, sagt Paar. So schlugen die Schwaben unter anderem Keltern, laut Paar „Topfavorit auf die Meisterschaft“.
Bei den Royals lief die Vorbereitung dagegen mäßig, einfach weil sie zeitlich sehr kurz geriet. „Wir sind erst drei Wochen im Training und haben Spielerinnen im Kader, die nicht so erfahren sind, sich eingewöhnen müssen und dafür Zeit benötigen“, sagte Paar nach dem verpatzten Start in Herne. „Eine verdiente Niederlage“ zwar, aber aus Trainersicht auch „nicht weiter schlimm“. Der erfahrene Paar, der seit einigen Monaten auch Bundestrainer der deutschen Basketballerinnen ist, hat Vertrauen in sein breiter aufgestelltes Team, das zudem weiter verjüngt wurde. Ein Fingerzeig Richtung Zukunft – und ein Punkt, der die jüngsten strukturellen Veränderungen forciert hat.
Dieter Therre, der als Sponsor und Geschäftsführer der M.U.T. Sportmarketing GmbH jahrelang unternehmerisch die Geschicke bei den Royals leitete, hat sich verabschiedet. Unter dem Vorsitz von Marc Tepest und Ralf Anstätt wurde der BC Saarlouis gegründet und die Rückkehr von der GmbH zur Vereinsstruktur vollzogen. Aktive Nachwuchsförderung sei nur als Verein möglich, sagt Royals-Manager Sascha Schmidt: „Und wir wollen uns verstärkt auf die Jugendarbeit konzentrieren.“ Saarlouis soll auch auf diesem Wege zu einer „Hochburg im deutschen Basketball“ werden – weitere Titelgewinne inklusive.