ADFC macht Vorschläge Saarlouis soll radfreundlicher werden

Saarlouis · Bürger, ADFC- und Radelkollektiv-Mitglieder trafen sich zur Ideenwerkstatt. Weitere Mitstreiter sind willkommen.

 Der ehemalige Radweg in der Wallerfanger Straße.

Der ehemalige Radweg in der Wallerfanger Straße.

Foto: Thomas Fläschner

Wenige Tage nach der vom Radelkollektiv Saarlouis organisierten großen Fahrrad-Demonstration hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Vorschläge für ein fahrradfreundliches Saarlouis präsentiert. Im Kommkultur stellte Landessprecher Thomas Fläschner in einem Vortrag die vom ADFC Saarlouis und ihm entwickelten Ideen vor. Zahlreiche Radfahrerinnen und Radfahrer, darunter auch drei Mitglieder des Radelkollektivs, diskutierten fast zwei Stunden lang intensiv über Maßnahmen und das weitere politische Vorgehen. Vorgesehen ist die Erarbeitung eines Forderungskatalogs, mit dem man an die Stadtratsfraktionen und die Stadtverwaltung herantreten will.

Fläschner hatte in seinem Vortrag das große Potenzial der Kreisstadt betont. „Läge Saarlouis mit seiner flachen Topographie und den kurzen Wegebeziehungen zwischen den Ortsteilen im Münsterland, so würden in Saarlouis nicht fünf Prozent der Wege mit dem Rad zurückgelegt, sondern 30 Prozent“, so die Einschätzung des ADFC-Aktiven. Leider würden auf vielen Straßen Radwege fehlen. Die Verkehrsplanung müsse Verhältnisse schaffen, die es erlaubten, dass auch ein achtjähriges Kind gefahrlos mit dem Rad zur Schule fahren könne. Es gebe zudem nicht „den“ Radfahrer. Manche seien ängstlich, andere völlig furchtlos, manche würden flott fahren, andere gemütlich. Dem müsse die Verkehrsplanung gerecht werden, sonst werde es schwierig mit einer nennenswerten Steigerung des Radverkehrs.

Dies bedeute zum Beispiel im Falle der viel diskutierten Wallerfanger Straße, dass dort Schutzstreifen für den Radverkehr markiert werden sollten, und parallel dazu an der Alten Saar der autofrei durchs Grüne führende Weg ertüchtigt werden sollte. Eine solche „Duale Radverkehrsführung“ sei heute Stand der Verkehrsplanung.

Was die Qualität der Abstellanlagen angeht, so ist diese laut ADFC sehr unterschiedlich und oft verbesserungswürdig. Gerade wer ein gutes E-Bike fahre, erwarte an seinem Ziel auch eine gute Abstellanlage. Im Service-Bereich schlägt der ADFC die Schaffung einer ehrenamtlich betriebenen Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt vor. Viele Menschen seien der Meinung, der Bau von Radwegen sei das A und O. Fläschner betonte, dass auch Information und Kommunikation sehr wichtige Bestandteile der Radverkehrsförderung seien.

Eine Radfahrerin erzählte, dass sie immer wieder angehupt und beschimpft werde, wenn sie in der Wallerfanger Straße auf der Fahrbahn fahre. Sie werde bedrängt, rechts auf dem ehemaligen Radweg zu fahren, der aber schon lange keiner mehr sei. Fläschner wertete dies als Beleg für seine Forderung gegenüber der Stadtverwaltung, jede Maßnahme für den Radverkehr mit intensiver Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten. Radwege würden aufgehoben, und keiner rede darüber – so komme es unnötigerweise zu Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmern. Alle Anwesenden waren der Meinung, dass weiterhin öffentlicher Druck nötig sei, um das Zukunftsthema Radfahren auch in Saarlouis in die Köpfe der Verantwortlichen zu bringen.

Wer Interesse an einer Mitarbeit an diesen Themen hat, ist vom ADFC Saarlouis zum nächstem Treffen eingeladen: am Donnerstag, 14. Juni, um 18 Uhr im Kommkultur, Luxemburger Ring 8.

Kontakt: E-Mail an info-sls@adfc.de.

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