Landesbester Azubi Hinter dem Steuer ist er erst richtig glücklich

Saarlouis · Erst war er Koch. Doch das war nicht so sein Ding. Roderick Macfarlane sattelte zum Berufskraftfahrer um – als landesbester Azubi.

 Roderick Macfarlane ist landesbester Berufskraftfahrer, hier fotografiert an seinem Arbeitsplatz bei der Rein Spedition in Saarlouis.

Roderick Macfarlane ist landesbester Berufskraftfahrer, hier fotografiert an seinem Arbeitsplatz bei der Rein Spedition in Saarlouis.

Foto: BeckerBredel

Vom Herd hinters Steuer: Über Umwege kam der 29-jährige Koch Roderick Macfarlane an den Beruf des Berufskraftfahrers bei der Saarlouiser Spedition Rein. Die Ausbildung begann er Ende 2015 und schloss sie in diesem Jahr als Landesbester ab. Dafür wurde er im November vergangenen Jahres von der Industrie- und Handelskammer und Ministerpräsident Tobias Hans persönlich geehrt. „Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung zum Koch war ich eine Zeit lang selbstständig in einem Kneipenrestaurant. Doch ich habe irgendwann gemerkt, dass mich dieser Beruf auf Dauer nicht glücklich macht“, wie der junge Mann mit schottischen Wurzeln freimütig erzählt.

Er hat sich in verschiedenen Jobs probiert, unter anderem in einer Werkstatt und als Kraftfahrer. „Ich stellte fest, dass ich großen Spaß am Fahren habe und definitiv an das Steuer eines großen Lkw wollte. Doch ein Hindernis war für mich der Führerschein.“ In Eigeninitiative habe er sich schließlich bei der Rein Spedition in Saarlouis beworben, wo ihm eine Ausbildung ermöglicht wurde. In dieser durchlief er verschiedene Abteilungen. „Ich war in der Werkstatt, in der Disposition, lernte Kundengespräche zu führen und war für verschiedene Kunden unterwegs.“ Und genau das liebt er an seinem Job: Die Abwechslung. Ein Jahr vor seiner Abschlussprüfung durfte der 29-Jährige den Lkw-Führerschein machen, der vom Unternehmen finanziert wurde. „Meine Prüfung schloss ich mit 94 Prozent als Landesbester ab“, sagt er stolz. Er sieht dabei sein fortgeschrittenes Alter von Vorteil. „Ich bin mittlerweile schon 29 und bin in meinen Augen zielstrebiger beim Erreichen meiner Ziele als jemand, der jünger eine Ausbildung beginnt. Denn in jüngeren Jahren hält einen mangelndes Interesse oft von einem guten Abschluss ab.“

Dies bestätigt auch sein Ausbilder Stefan Folz: „Hier herrscht ein ständiges Geben und Nehmen. Wenn der Azubi gut mitarbeitet, wird er auch entsprechend gefördert. Das war bei Roderick von Anfang an so. Ich wollte ihn schon in die Werkstatt abwerben, aber das möchte er partout nicht“, sagt Folz lachend. Macfarlanes nächstes Ziel ist nun der Meisterbrief, den er berufsbegleitend machen möchte. Im Job findet man ihn auf Saarlands Straßen im Nahverkehr, seine Haupttour sind Lieferungen an Globus Märkte. Er schätzt dabei die geregelten Arbeitszeiten im Nahverkehr. Das sei auch ein großer Vorteil gegenüber dem Gastro-Job.

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