Geschichte Ney und JoHo behalten ihre Gräber

Saarlouis · Der Stadtrat Saarlouis hat einstimmig einer Liste von Grabmalen auf dem Friedhof Neuer Welt zugestimmt, die als erhaltenswert eingestuft werden. Die Begründung der Auswahl lieferte ein Arbeitskreis aus Fachleuten.

 Die Gräber von Johannes Hoffmann (rechts) und Hubert Ney auf dem Friedhof Neue Welt in Saarlouis

Die Gräber von Johannes Hoffmann (rechts) und Hubert Ney auf dem Friedhof Neue Welt in Saarlouis

Foto: Milan Leinen

Kriterien sind die künstlerische Bedeutung eines Grabmals oder die historische Bedeutung des im Grab Bestatteten. Darüber aber kam es in der Ratssitzung am Donnerstagabend ebenso wie zuvor im Ausschuss zu Diskussionen. Auf dem Neue-Welt-Friedhof liegen nebeneinander die Gräber des ersten Ministerpräsidenten des Saarlandes nach dem Zweiten Weltkrieg, Johannes Hoffmann („JoHo“, 1890 bis 1967) und des ersten Ministerpräsidenten nach der Wiedereingliederung nach Deutschland, Hubert Ney (1892 bis 1984). Beide hatten die CVP gegründet, aber JoHo orientierte sich an Frankreich, Ney an Deutschland. Ney, sagten nun Grünen-Fraktionschef Gabriel Mahren, SPD-Ratsmitglied Sabina Hartnack und FWG-Ratsmitglied Altomaro Locurcio, habe eine so stark nationalistische Politik vertreten, dass er „nicht Bestandteil einer positiven Erinnerungskultur“ in Saarlouis sein könne. Das Grab soll aber erhalten bleiben. Dazu sagte der Rat einstimmig Ja.

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