Saarlouis hofft auf Zuschüsse

Saarlouis. Die einzige noch erkennbare Ecke der Überschwemmungsfestung Saarlouis, gebaut im späten 17. Jahrhundert von Sebastièn le Prestre de Vaubaun und Thomas de Choisy, wird künftig als Park in Festungsmauern den Stadtgarten und die Innenstadt von Saarlouis verbinden. Über sechs Millionen Euro kostet der Umbau

 Im Hauptgraben (auf die Kreuzung zu) steht derzeit Grundwasser. Foto: Roi

Im Hauptgraben (auf die Kreuzung zu) steht derzeit Grundwasser. Foto: Roi

Saarlouis. Die einzige noch erkennbare Ecke der Überschwemmungsfestung Saarlouis, gebaut im späten 17. Jahrhundert von Sebastièn le Prestre de Vaubaun und Thomas de Choisy, wird künftig als Park in Festungsmauern den Stadtgarten und die Innenstadt von Saarlouis verbinden. Über sechs Millionen Euro kostet der Umbau. Im ersten und zweiten Baubschnitt (fertig im Lauf von 2013) werden Abgänge vom Straßen- zum Grabenniveau gebaut: flache Treppen, jeweils von umlaufenden, stufenfreien Rampen gekreuzt. Der Abgang gegenüber dem DRK-Krankenhaus führt auch auf die Brücke zur Altarm-Insel, sagte beim ersten Spatenstich am Freitag Hanno Dutt vom Büro Dutt und Kist. 1,7 Millionen Euro Zuschüsse aus dem Programm "Stadtumbau West" für die drei Millionen Euro teuren beiden ersten Bauabschnitte sind sicher, wie Baubürgermeister Manfred Heyer gestern sagte. Ein dritter Bauabschnitt, der den Graben gestaltet und den so genannten Waffenplatz, eine erhöhte Fläche, werde rund 3,1 Millionen Euro kosten. "Die Unterlagen für die Zuschüsse nach dem Programm "kreativ, integrativ, wirtschaftlich, innovativ" (KIWI) haben wir eingereicht. Wir hoffen, dass das Land zu seinen Zusagen überetwa 1,5 Millionen Euro steht."Wohl noch lange zieht sich die Frage hin, ob das umstrittene neue Stadtgarten-Freibad im angrenzenden Festungsareal gebaut wird. Laut Heyer prüft das Land zunächst, ob das Gelände aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen wird. Das Büro FIRU habe von den städtischen Wirtschaftsbetrieben (WBS) Ende April den Auftrag erhalten, das Verfahren einzuleiten. Nach einer Entscheidung stehe die Bauleitplanung an. Dabei müsse der Landesdenkmalpfleger über eine Genehmigung entscheiden.

Zwar hat es unter der alten Jamaika-Landesregierung Signale aus dem zuständigen Ministerium gegeben, es werde denkmalrechtlich zustimmen. Eine formale Auskunft aber liege weder für das Landschaftschutzgebiet noch für den Denkmalschutz vor, sagte Heyer. "Das ist derzeit völlig offen."

 Saaraltarm, oben rechts , abgerückt von der Mauer, das geplante Freibad-Gelände. Foto: Roi

Saaraltarm, oben rechts , abgerückt von der Mauer, das geplante Freibad-Gelände. Foto: Roi

 Im Hauptgraben (auf die Kreuzung zu) steht derzeit Grundwasser. Foto: Roi

Im Hauptgraben (auf die Kreuzung zu) steht derzeit Grundwasser. Foto: Roi

 Saaraltarm, oben rechts , abgerückt von der Mauer, das geplante Freibad-Gelände. Foto: Roi

Saaraltarm, oben rechts , abgerückt von der Mauer, das geplante Freibad-Gelände. Foto: Roi

Die wbs betreiben die Planung des Bades im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes; sie erbringen dabei die städtebauliche Planung, nicht die Stadt. Hinter dem Neubau des an dieser Stelle abgerissenen alten Freibades steht die Jamaika-Koalition im Stadtrat Saarlouis. Stadtspitze und SPD sind strikt gegen den Bau. Sie führen die Kosten und die Beeinträchtigung des Denkmals Festung als Gründe an.

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