Saarlouis hofft auf die zweite Runde

Kreis Saarlouis · Saarlouis ist neben St. Wendel und Neunkirchen einer von drei Landkreisen im Saarland, die für das Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“ ausgewählt wurden. Gestern fiel der Startschuss in Berlin.

Für das Modellvorhaben Land(auf)Schwung hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt , gestern den Startschuss gegeben. Beim Auftakt in Berlin sagte der Minister: "Wir setzen neue Impulse für Leben, Arbeiten und das Miteinander in ländlichen Regionen. Mit Land(auf)Schwung fördern wir die Entwicklung kreativer Ideen." Land(auf)Schwung richte sich an engagierte Menschen vor Ort, die selbst über innovative Konzepte und deren Umsetzung in ihren Regionen entscheiden. Für diesen Ideenwettbewerb stellt das Ministerium 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Vorbilder gesucht

Der Bundesminister ermutigte die 39 ausgewählten Bewerberregionen, Neues vor Ort anzustoßen. Schmidt: "Einzelne Projekte können Vorbildcharakter bekommen, wie der Wandel zur Chance für den ländlichen Raum und sogar für unser ganzes Land werden kann." Land(auf)Schwung bietet den Regionen ein Experimentierfeld, um neue Lösungswege zu erproben. Sowohl die Form der Gebietsabgrenzung als auch die Wahl des Schwerpunkts sowie die Zusammensetzung der Akteure bleiben weitestgehend den Regionen überlassen.

"InterMobile Netze"

Der Landkreis Saarlouis hatte sich mit dem Konzept "InterMobile Netze" beworben. Dieter Ruck, Touristiker beim Landkreis und auch in Projekten wie LEADER (wir berichteten) aktiv, vertrat den Kreis beim Auftakt in Berlin . Der Hauptaspekt ÖPNV soll hier bei uns angereichert werden und auch zum Klimaschutzkonzept des Kreises passen. Landrat Patrik Lauer findet die "Kombination aus Mobilität und Innovation" an diesem Projekt besonders reizvoll. Er freut sich, dass es gelungen sei, "Fördermittel in unseren Landkreis zu holen".

Ein Aspekt, bei dem Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus dem Landkreis und Sprecher für ländliche Räume seiner Fraktion, Kritik ansetzt. Minister Schmidts Förderung von lediglich zehn Landkreisen über nur zwei Jahre greife zu kurz. Abgesehen davon, dass Saarlouis , St. Wendel oder Neunkirchen keine Gewissheit hätten, zu den weiter geförderten Kreisen zu gehören, fragt Tressel: "Was geschieht mit den anderen Kreisen? Merzig-Wadern und der Saarpfalz-Kreis haben auch ländliche Gegenden."

Tressel fordert mehr

Was das Saarland brauche, sei dagegen verlässliche Förderung der Regionen. Für die Zukunft sei viel wichtiger, dass Bund und Länder mehr für ihre gemeinsame Aufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz täten, und das, anders als geplant, auch nach 2020.

land-auf-schwung.de

Zum Thema:

Hintergrund 39 Landkreise wurden für "Land(auf)Schwung" ausgewählt. Sie werden nun bis Mai 2015 versuchen, passgenaue, regionale Konzepte für die Zukunft zu entwickeln. Im Juni 2015 wählt eine unabhängige Jury zehn bis 13 Modellregionen aus. Die dreijährige Förderphase startet im Juli 2015. Bis Ende Juni 2018 stellt das Ministerium für das Modellvorhaben Land(auf)Schwung 1,2 bis 1,5 Millionen Euro pro Region zur Verfügung. red

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