Saarlouis deklassiert den Verfolger

Saarlouis · Handball-Saarlandliga der Frauen: HGS ist nach dem 27:14 im Topspiel auf Titelkurs, Oberthal so gut wie aus dem Rennen.

 Nicht zu stoppen: Entschlossen setzt sich die Saarlouiserin Chantal Söther am Oberthaler Kreis durch. Mit dem 27:14 verpasste der Tabellenführer dem Verfolger eine herbe Klatsche.Foto: Rolf Ruppenthal

Nicht zu stoppen: Entschlossen setzt sich die Saarlouiserin Chantal Söther am Oberthaler Kreis durch. Mit dem 27:14 verpasste der Tabellenführer dem Verfolger eine herbe Klatsche.Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Aua, das war heftig: Die Frauen der HG Saarlouis haben die FSG Oberthal-Hirstein in der Handball-Saarlandliga mit 27:14 vom Feld gefegt und dem schärfsten Verfolger in der Steinrauschhalle eine Lehrstunde verpasst. "Damit haben die Mädels im Spitzenspiel ein Ausrufezeichen gesetzt", stellte HG-Trainer Pasquale Andolina nach der einseitigen Partie begeistert fest.

Sein Gegenüber hatte dagegen keinen Grund zum Jubel. Im Gegenteil. Mit dem Saisonziel Meisterschaft gestartet, lagen die Mädels von Trainer Markus König vor dem Gipfeltreffen nur zwei Zähler im Hintertreffen und rechneten sich durchaus noch Chancen aus. Doch die Rechnung ging nicht auf. Die Klatsche dämpfte die Titelträume. "Wir waren ersatzgeschwächt, aber dennoch motiviert. Wir haben versucht, dagegenzuhalten. Mit komplettem Kader wäre es enger geworden. So aber mussten wir eine herbe Niederlage hinnehmen", stellte FSG-Übungsleiter König ernüchtert fest. Doch schnell schwanden seine Hoffnungen, beim Tabellenführer etwas Zählbares zu entführen. Bereits kurz nach dem Anpfiff musste Rückraumspielerin Jana Scherer mit gebrochenem Mittelfuß-Knochen vom Feld. Die Gäste waren geschockt.

Als Anja Geier in der elften Minute ihr viertes Tor erzielte, war Saarlouis bereits auf 8:2 enteilt. "Meine Mannschaft war von Anfang an hellwach und konzentriert. Mit ihrer aggressiven Abwehr hat sie dem Gegner wenig Spielraum geboten. Das hat schon der klare Zwischenstand gezeigt", sagte Andolina. Nach dem dritten Treffer von HG-Torjägerin Fabienne Kunzler lag sein Team zur Pause mit 14:6 vorne.

Mit dieser komfortablen Acht-Tore-Führung gingen die Gastgeberinnen in die Kabine und legten nach dem Seitenwechsel sofort nach: 16:7 (36.), 18:8 (43.), 22:11 (52.), 25:13 (56.) waren die Zwischenstände. "Wir haben aus einer sicheren Abwehr heraus Tempo-Handball gespielt. Die Defensive mit Regisseurin Chantal Söther und unseren Torhüterinnen Joelle Söther und Celina Schmitt war das Prunkstück", schwärmte Pasquale Andolina.

Nachdem die HGS die Hackordnung in der höchsten saarländischen Spielklasse klargestellt hat, geht die Titel-Reise am 11. März beim Tabellenvierten HSG Ottweiler-Steinbach weiter. Zwei Wochen später muss der Spitzenreiter beim Verfolger HC St. Johann antreten, der auf Rang zwei vorrückte und drei Punkte Rückstand hat. Im vergangenen Jahr dominierte die HGS die Liga nach Belieben, scheiterte später aber in den Relegationsspielen zur Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar klar. An die Aufstiegsrunde denkt Andolina noch nicht. Die Titelverteidigung hat er aber fest eingeplant. Am Ziel sei seine Mannschaft aber noch nicht, warnt er: "Die kommenden sechs Spiele werden uns noch fordern." Markus König hat die Meisterschaft noch nicht ganz abgeschrieben, aber der FSG-Trainer ist Realist: "Ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber es wird schwer werden. Wir müssten alles gewinnen und Saarlouis patzen. Aus eigener Kraft können wir es nicht mehr packen."

Die Tore für die HG Saarlouis: Hanna Spallek 6/2, Anja Geier 6, Fabienne Kunzler 5, Katharina Endres 4, Natalie Schild 3, Chantal Söther 2, Isabel Blank 1.

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