Schutzlose Sanitäter? Beschimpfungen von Sanitätern bleiben zunächst folgenlos

Saarlouis · Zwei Mitarbeiter des Rettungsdienstes werden bei einem Einsatz auf das Übelste beschimpft. Die Staatsanwaltschaft sieht kein öffentliches Interesse.

Rettungsdienstmitarbeiter werden beschimpft, Staatsanwaltschaft sieht kein Interesse an einer Strafverfolgung
Foto: dpa/Andreas Gebert

Als die beiden Notfallsanitäter an einem späten Freitagabend im Oktober 2019 ihren Rettungswagen zu einer Gaststätte in Saarlouis steuern, in der eine Frau kollabiert ist, werden sie unfreundlich empfangen. „Wird aber auch Zeit, schafft euch jetzt da rein“, sagt die Frau, die den Rettungsdienst an der Straße einweist. Die Notfallsanitäter (31 und 28 Jahre) bitten die Frau, sich zu beruhigen, bekommen aber zu hören: „Halt die Fresse – und schieb deinen Arsch da rein.“ So gibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Äußerungen der Frau wieder. Während die Rettungskräfte die Patientin versorgen, gehen die Beleidigungen weiter. „Macht schon, ihr Wichser“, sagt die aggressive Frau den Angaben zufolge. „Was ist mit euch Arschlöchern?“ Durch das ständige Anrempeln, Schubsen und Beschimpfen sehen sich die Notfallsanitäter an ihrer Arbeit gehindert, sie rufen die Polizei. Die Reaktion der Frau: „Ich haue euch auf die Fresse und boxe euch um, ihr Pussys.“ Die Notfallsanitäter ziehen sich mit der Patientin in den Rettungswagen zurück und verriegeln die Türen.