Reformation? „Wir wollen das auch feiern“

Saarlouis · 500 Jahre Reformation – das feiern die evangelischen Kirchengemeinden. Eine Vielzahl an Veranstaltungen werden auch im Landkreis Saarlouis um Aufmerksamkeit für Martin Luther und die Folgen werben.

 MarktKirche ist ein Angebot der evangelischen Gemeinde Lebach-Schmelz. Foto: Manfred Queisser

MarktKirche ist ein Angebot der evangelischen Gemeinde Lebach-Schmelz. Foto: Manfred Queisser

Foto: Manfred Queisser

Kirchenleute zu Besuch. Da wird es sicherlich getragen bis weihevoll zugehen, nachdenklich und ernst. Aber Superintendent Christian Weyer, die Lebacher Pfarrerin Andrea Sattler und Stefanie Stein, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirchenkreise an der Saar kümmert, strahlen etwas ganz Anderes aus.

Sie wollen beim Besuch in der SZ-Redaktion in Saarlouis über das Jubiläum 500 Jahre Reformation erzählen, insbesondere was in diesem Jahr, das am 31. Oktober begonnen hat, im Landkreis passiert. Sie tun das gut gelaunt, offen und fröhlich. "Natürlich wissen wir, dass es viel zu diskutieren, vielleicht auch zu kritisieren gibt", sagt Weyer in Bezug auf den großen Deutschen der Reformation, Martin Luther . "Aber wir wollen natürlich die 500 Jahre auch feiern."

Was muss sich ändern?

Und dieses Feiern ist keine Aneinanderreihung von Geschichtsstunden und Bibelseminaren. "Wenn damals etwas grundlegend verändert worden ist, stellt sich für uns doch auch die Frage, ob und, wenn ja, was sich heute für die Zukunft grundlegend ändern muss", sagt Weyer. Sattler bestätigt, wie wichtig das Fragen in der Vorbereitung war. "In den Gemeinden wurden viele Fragen aufgeworfen und besprochen." Für die evangelische Kirchengemeinde Lebach-Schmelz ist daraus geworden zu überlegen, "wo sind die Notstände, wo ist Bedarf, wo muss sich was ändern", berichtet die Pfarrerin.

Daraus entstand das Projekt MarktKirche. Ein Ladenlokal in der Lebacher Fußgängerzone heißt jetzt so. Am Samstag, 10. Dezember, um 17 Uhr ist Eröffnung. "Denn wir haben uns gedacht, es wäre gut, wenn wir da sind, wo die Menschen sind", sagt Sattler. Donnerstags von 9 bis 13 Uhr, wenn in Lebach Markt ist, ist die Tür der MarktKirche offen. Offen als Raum für Gespräche, die Pfarrerin wird von einer Psychologin unterstützt. "Seelsorgerisch oder auch beratend", vor allem aber offen soll es sein. Samstags um 10 Uhr während des Frischmarkts ist Raum für Andacht und Innehalten, wenn es heißt "Die Welt ins Gebet nehmen".

Liste ist noch offen

Das ist jetzt eines der vielen Vorhaben im Detail, sagt Stein. Allein im Landkreis gibt es auf der grundsätzlich immer noch offenen Liste der Aktionen, Termine, Feiern zum Reformations-Jubiläum schon viele feste Einträge. Sei es das Kirchenkabarett "Luther bei die Fische" im Frühsommer in Schaffhausen, die Ausstellung "Reformation an Saar und Blies" in der evangelischen Kirche in Dillingen und im Albert-Schweitzer-Gymnasium, Mitte September, oder sei es ein Gottesdienst im Saarlouiser Sozialkaufhaus ebenfalls im September. Bis zur saarlandweiten Nacht der Reformation am 31. Oktober 2017 wird es noch viele Ankündigungen geben. Den besten Überblick gibt es im Internet.

 Was hier zum Reformations-Jubiläum so passiert, erläutern (von links) Pfarrerin Andrea Sattler, Superintendent Christian Weyer und Öffentlichkeitsarbeiterin Stefanie Stein. Foto: Hartmann Jenal

Was hier zum Reformations-Jubiläum so passiert, erläutern (von links) Pfarrerin Andrea Sattler, Superintendent Christian Weyer und Öffentlichkeitsarbeiterin Stefanie Stein. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

reformation2017-saar.de

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