Fraulauterner Brücke Vielleicht hält die Brücke ja doch länger

Saarlouis · Erst Ostring, dann eine neue Brücke in Fraulautern. Rat und Verwaltung der Stadt Saarlouis setzen nun für diese Reihenfolge alles in Gang. Devise: Erstmal Zeit gewinnen.

 Wie lange kann die Fraulauterner Brücke den Verkehr noch tragen?

Wie lange kann die Fraulauterner Brücke den Verkehr noch tragen?

Foto: Johannes A. Bodwing

Ein eigenes Gutachten zur Statik der Fraulauterner Brücke soll nun die Stadt Saarlouis einholen. Der Ausschuss für Stadtplanung gab am Mittwochabend einhellig grünes Licht dafür, Angebote von Gutachtern einzuholen. Den Antrag dazu stellten CDU und Grüne. Die SPD schloss sich an, es herrschte Einigkeit,

Fraulautern in der komplizierten Frage nach einem Neubau der Brücke „zu helfen“.

Begründet wird das eigene Gutachten doppelt. Erstens berufe sich der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) auf sein Gutachten, das zum Ergebnis komme, eine andere Lösung als ein rascher Neubau komme für die Brücke über die Eisenbahn nicht in Frage. Das Gutachten liegt der Stadt nicht vor. Der LfS habe wohl zugesagt, „Eckpunkte“ zur Verfügung zu stellen, sagte OB Peter Demmer. Die Ratsmitglieder und auch Josef Feiler mit der Interessengemeinschaft Fraulauterner Bürger und Vereine (IFBV) zweifeln am Sinn eines solchen Neubaus, der die prekäre Verkehrsbelastung in dem Ort fortsetze und Fraulautern wie in den vergangenen 50 Jahren zerschneide. Zudem halten alle eine etwa dreijährige Bauzeit für eine verkehrstechnische Katastrophe.

Das neue Gutachten soll nun klären, ob die Nutzung der Brücke nicht doch verlängert werden könne. Damit könnte Zeit gewonnen werden, in der der Ostring fertig gestellt würde, der um Fraulautern führt. Danach würde sich die Verkehrssituation ohnehin anders darstellen, bis hin zur Frage, ob es nicht mit einem leichteren Brückenbauwerk getan sein könnte. Der LfS nimmt dagegen an, der Ostring könne frühestens 2030 fertig gestellt werden, also nach dem Brücken-Neubau. SPD-Ratsmitglied Sabina Hartnack regte an, das Verfahren zu beschleunigen und das LfS-Gutachten auf Plausibilität prüfen zu lassen.

Nachdruck verlieh der Ausschuss der Absicht, den Ostring schnell zu schließen, indem er zugleich die Stadtverwaltung beauftragte, die konkrete Planung des Anschlusses des geplanten Ostringes und der B 51 neu (an der Saar) anzugehen. Da fehlen noch letzte Abstimmungen, unter anderem mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Demmer sagte, dazu gebe es bereits am Montag einen Gesprächstermin.

Feiler fragte, ob es nicht rechtliche Möglichkeiten gebe, den schnelleren Bau des Ostrings zu erzwingen. Denn der Ostring sei schon lange Teil des Bundesverkehrswegeplans, der bindend wie ein Gesetz sei.

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