Positives Fazit zum Jubiläumsjahr des Kreises

Kreis Saarlouis · 200 Jahre Landkreis wurden in den vergangenen zwölf Monaten mit 200 Veranstaltungen gefeiert. „Das hat sich gelohnt“, lautet das Fazit von Landrat Patrik Lauer zum Jubiläumsjahr 2016 – ein Rückblick.

 Bruno Proietti (von links), Patrik Lauer und Claus Hafner präsentierten die Schoko-Herzchen-Jubiläumspraline. Foto: Joachim Alt

Bruno Proietti (von links), Patrik Lauer und Claus Hafner präsentierten die Schoko-Herzchen-Jubiläumspraline. Foto: Joachim Alt

Foto: Joachim Alt

Wer will einen gut gestimmten Landrat sehen? Der muss zu ihm in ein Gespräch über das Jubiläumsjahr gehen. "200 Jahre Landkreis Saarlouis " haben das Jahr 2016 in den 13 Städten und Gemeinden des Kreises zumindest mitgeprägt. Landrat Patrik Lauer hatte mit vielen Mitstreitern nicht nur aus der Kreisverwaltung ein "wenn schon, dann richtig" ausgerufen.

200 Veranstaltungen

Ein Festjahr sollte es werden, das diesen Namen auch verdient. 200 Veranstaltungen - ein naheliegender Ansatz - sollten auf dem Programm stehen. Man muss es nicht "geschummelt" nennen, dass Termine wie etwa "Wieslein deck' dich", die genussvoll-unterhaltsame Wanderung, diesmal bei ihrer dritten Auflage zu den Jubi-Terminen gezählt wurde. Es gab selbstverständlich reine 200-Jahr-Ereignisse wie den Festumzug und auch kleinere Dinge wie die 13 Vorentscheide (überall von Bous bis Wallerfangen) plus Finale zur Suche der Käsekuchen-Königin.

"Zwei Drittel davon habe ich mitgemacht", sagt Lauer zu den Terminen. Nicht um sich für Höchsteinsatz selbst zu loben, sondern mit fast erinnerungsseligem Gesichtsausdruck. Denn er hat "tolle Dinge erlebt", insbesondere bei seinen Praktika bei den Hilfsdiensten und -organisationen. Das Abseilen von der Brücke zwischen Rehlingen und Dillingen - Übungsszenario: Rettung aus Fließgewässern -, sagt er, hätte er geschwänzt, wenn er vorher gewusst hätte, was auf ihn zukommt. Nein ernsthaft: "Es war fantastisch zu erleben, wie viele Menschen sich auf so vielfältige Weise für andere engagieren."

Die Ehrenamtsaktion "200 Stunden" passt natürlich perfekt in dieses Muster. "Wir haben so viele bewegt mitzumachen", freut sich Lauer. Ob man sich Glück, wie es das ganze Jahr über bei den Aktivitäten unter freiem Himmel wettertechnisch geherrscht hat, verdienen kann? Klar sagt der Landrat "ja". Sein Fazit fällt durch und durch positiv aus. "Wir haben viele erreicht und irgendwie hab ich das Gefühl: Das wird nachwirken." Irgendwie sei jeder mal da gewesen. Zahlen? Es wurde keine Strichliste geführt, wie viele Besucher die 200 gelisteten Begebenheiten hatten. Aber 80 000 könnten es gewesen sein, nicht weit entfernt von jedem zweiten Bewohner des Landkreises.

Und was hat die gesamte Einwohnerschaft diese Aneinanderreihung von Späßen gekostet? 23 588 Euro Haushaltsmittel des Landkreises, also noch nicht einmal die Hälfte der vom Kreistag in den 2016er Haushalt eingestellten Summe (50 000). Etwa 130 000 Euro haben Sponsoren beigesteuert. Keine Überraschung, Lauer sagt: "Das hat sich gelohnt."

> Die schönsten Bilder des Festjahres gibt es auf

Meinung:

Haste ma 'n Euro ?Ja gern

Von SZ-Redakteur Mathias Winters

Zahlen. Um die geht's bei Kosten-Nutzen-Rechnungen. Vor allem wenn Schmalhans Küchenmeister ist, wir jeden Euro nur einmal ausgeben können undsoweiterpp. Wie wären also der Wert oder die Sinnhaftigkeit von Ausgaben für ein Jubiläumsjahr 200 Jahre Landkreis zu berechnen?

Haushaltsansatz unterschritten, prima, wäre ein Ansatz. 50 000 Euro einstimmig im Kreistag bereitgestellt, knapp die Hälfte verbraucht. Naja, sonst sagen wir ja auch nicht, dass das immer stimmt, was die da machen.

Wie ist es mit 120 Euro öffentliches Geld pro Jahr des Bestehens? Scheint auch nicht so viel, und es sollte dazu führen, dass ab sofort monatlich ein Zehner zurückgelegt wird für das nächste Jubiläum.

Oder die Gesamtkosten: so etwa 200 000 Euro , pro Bewohner des Landkreises zirka ein Euro .

Wisst ihr was: Alles Quatsch. Ich habe zwar keine zwei Drittel der Termine wahrgenommen, aber eine Reihe. Und ich habe noch von einer ganzen Reihe Leuten gehört, wie sie dies und das mitgemacht und gut gefunden haben. Klare Ansage: Das war's wert!

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