Endlich dingfest gemacht Mehr als 200 000 Euro Schaden – Saarlouiser Polizei schnappt Mietnomaden
Saarlouis · Über Jahre hinweg zog ein Ehepaar im Landkreis von einer Wohnung in die nächste, ohne zu zahlen. Jetzt sitzen sie hinter Gitter.
Der Schaden, den sie angerichtet haben sollen, ist immens: Nach vorläufigen Schätzungen der Ermittler soll er mehr als 200 000 Euro betragen, wie ein Sprecher der Saarlouiser Polizei auf Nachfrage sagt. Demnach zog ein Ehepaar seit Jahren immer wieder in andere Wohnungen, ohne die Absicht zu haben, die Miete zu berappen. Jetzt sind die beiden festgenommen worden und im Gefängnis gelandet.
Von einer Wohnung in die nächste
Nach bisherigem Kenntnisstand der Fahnder sollen der 47-Jährige und seine 43 Jahre alte Komplizin immer wieder Wohnungen und sogar komplette Häuser angemietet haben. Dem Vermieter gaukelten sie vor, solvente Kunden zu sein. Nach Angaben des Behördensprechers stellten seine Kollegen aber „keine nennenswerten Einnahmequellen“ fest.
Quer durch den Landkreis unterwegs
Wenn die Wohnungs- und Hausbesitzer die fällige Miete anmahnten, zogen die säumigen Zahler früher oder später einfach aus. Der Vermieter blieb auf den Kosten sitzen. So sollen die Mietnomaden erhebliche Summen schuldig sein. Zurzeit weist ihnen die Polizei bis zu vier Fälle nach, allesamt aus dem Landkreis Saarlouis, darunter aus Neuforweiler und Saarlouis-Picard. Allerdings gehen die Fahnder von einer viel höheren Dunkelziffer aus, von Fällen also, die über den Tisch gezogene Vermieter nicht anzeigten.
Untersuchungshaft an verschiedenen Orten
„Wir hatten das Paar schon länger auf dem Schirm, aber es reichte bislang nicht für eine Festnahme“, sagt der Polizeisprecher. Jetzt aber war die Beweislast offensichtlich erdrückend. Ein Richter erließ am Montag (4. Februar), nachdem die Ermittler die zugeschnappt hatten, Untersuchungshaft gegen das mutmaßliche Betrügerpaar. Es sitzt seitdem in getrennten Gefängnissen, er in Saarbrücken, sie im fürs Saarland zuständigen pfälzischen Frauenknast in Zweibrücken.
