Politiker auf dem Prüfstand

Saarlouis. Fünf Politiker sitzen in einer Ecke auf schmalen Tischen, vor ihnen stehen Stuhlreihen mit 120 Schülern. Letztere sind die 10er-Klassen des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis mit Kursen aus den 11er-Klassen. Am Dienstagmittag wurde dort der Medienraum im Rahmen von "Wahl-O-Mat" zur politischen Talkrunde

Saarlouis. Fünf Politiker sitzen in einer Ecke auf schmalen Tischen, vor ihnen stehen Stuhlreihen mit 120 Schülern. Letztere sind die 10er-Klassen des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis mit Kursen aus den 11er-Klassen. Am Dienstagmittag wurde dort der Medienraum im Rahmen von "Wahl-O-Mat" zur politischen Talkrunde. "Hat es was gebracht?", lautete anschließend die Frage an drei Schülerinnen. "Ja." "Und was?" "Mmh. - Äh." Nach längerem Nachdenken dann: "Wie kompliziert das ist."Kurze Antworten gefragtDoch für mehr Klarheit für ihre Wahlentscheidungen haben die drei noch etwas Zeit. "Zwei Jahre", hieß es im Weggehen. Insgesamt 25 Fragen des "Wahl-O-Mat" präsentierten Burkhard Jellonek von der Landeszentrale für Politische Bildung auf einer Leinwand. Reihum ging jeweils eine davon an einen Politiker. Darauf antworten und möglichst kurz begründen mussten Hubert Ulrich (Grüne), Rainer Keller (FDP), Thomas Schmitt (CDU), Heiko Maas (SPD) und Thomas Lutze (Linke). "Gesetzlicher Mindestlohn schadet der Wirtschaft", lehnte Keller mehr Einfluss durch den Staat ab. Zum Ende des Kohlebergbaus im Saarland bis 2012 äußerte Lutze ein "klares Nein". Die saarländische Regelung zum Ladenschluss hielt Maas für "völlig ausreichend". "Ja", sagte Schmitt zu einer Ausbildungsplatzgarantie für alle, jedoch nicht als politische Regelung. Ein neues Kohlekraftwerk im Saarland lehnte Ulrich ab und forderte dezentrale Anlagen. "Wenn sie jetzt wahlberechtigt wären", fragte Jellonek die Schüler, "wer wüsste, was er wählt?". Etwa ein Viertel hob daraufhin die Hand. "Wer weiß es nicht?" Rund die Hälfte der Hände ging nach oben. In der anschließenden Diskussionsrunde hakten etwa ein halbes Dutzend Schüler nach. Darunter zur Schuldenbremse, der Abschaffung der Studiengebühren im Saarland und zu Wählen ab 16. Der "Wahl-O-Mat" findet sich übrigens auch im Internet.

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