Polarwirbel trennt kalte Luftströme

Der Januar war sehr ungewöhnlich an der Saar: ungewöhnlich kalt (Abweichung von -2 Grad Celsius), trocken (80 Prozent vom langjährigen Niederschlag) und zum Glück sonnig - mit über 100 Sonnenstunden doppelt soviel wie üblich (Foto: atb). Mit Beginn des Februars geht der Winter nun in seine heiße Phase. Schon oft hat uns der zweite Monat des Jahres richtig winterliches Wetter beschert

Der Januar war sehr ungewöhnlich an der Saar: ungewöhnlich kalt (Abweichung von -2 Grad Celsius), trocken (80 Prozent vom langjährigen Niederschlag) und zum Glück sonnig - mit über 100 Sonnenstunden doppelt soviel wie üblich (Foto: atb). Mit Beginn des Februars geht der Winter nun in seine heiße Phase. Schon oft hat uns der zweite Monat des Jahres richtig winterliches Wetter beschert. Warum sollte das 2009 nicht auch so sein? Selbst Wettermoderator Christian Häckl hat vergangene Woche vor dem Hintergrund der sich neu einstellenden Wettersituation zum Kauf von genügend Heizöl aufgerufen. Diese "neue Wettersituation" wird im Fachjargon auch als Polarwirbelsplit bezeichnet und hat Auswirkungen auf das Wetter in unseren Gefilden. Zirkumpolar trennt der Polarwirbel extrem kalte Arktisluft von der gemäßigten Luft der Mittelbreiten und fördert so die zonale Westwinddrift mit mäßig kühlen Temperaturen. Wenn sich nun - wie seit kurzem - die Stratosphäre über dem Nordpol erwärmt, drückt sie quasi von oben auf diesen Polarwirbel und teilt ihn in zwei kleinere Hauptwirbel. Der eine Wirbel wird dann meist Richtung Nordamerika aktiv, der andere Richtung Westrussland. Dazwischen kommt es häufig mit der Ausbildung eines blockierenden Hochs über dem Atlantik zu einer Meridionalisierung der Strömung, so dass sich an der Ostflanke des Hochs die kalte Arktisluft auf den Weg nach Süden machen kann. Momentan sieht es aber so aus, dass der erste Vorstoß der kalten Luft eher westlich an uns vorbei geht. Am vergangenen Wochenende ist nämlich ein eiförmiger Kaltlufttropfen von Osteuropa zu den britischen Inseln gezogen und lässt so den Einfluss des Atlantikhochs auf Europa vorerst gering. Stattdessen sorgt ein Nest an Tiefdruckgebieten über Westeuropa dafür, dass wir diese Woche wohl eher mildere Luft aus dem Mittelmeerraum abbekommen. Aber der Februar ist noch lang, und der Polarwirbel bleibt geteilt.

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