Platz für die Retter

Saarlouis. Die nach Angaben von Clemens Lindemann, Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, größte Rettungswache im Saarland hat gestern ihr neues Quartier bezogen. Die DRK-Rettungswache zog von der Innenstadt an den Stadtrand in Picard, gleich neben die Feuerwache West

Saarlouis. Die nach Angaben von Clemens Lindemann, Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, größte Rettungswache im Saarland hat gestern ihr neues Quartier bezogen. Die DRK-Rettungswache zog von der Innenstadt an den Stadtrand in Picard, gleich neben die Feuerwache West. Auf 3200 Quadratmetern, davon 900 Quadratmeter Nutzfläche, sind Räume für insgesamt 104 Mitarbeiter gebaut worden: 20 Hauptamtliche, 60 Ehrenamtliche, 15 junge Leute, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, und neun Auszubildende für den Beruf des Rettungsassistenten, wie der Leiter der Rettungswache, Peter Summa, erklärte.

Die Wache verfügt über acht Krankentransportfahrzeuge, zwei Rettungswagen, einen Notarzt- und einen Baby-Notarztwagen. 19 000 Einsätze wurden 2011 gefahren. Die gesetzliche Frist von zwölf Minuten bis zum Einsatzort könne nun noch öfter erreicht werden, unterstrich Lindemann.

Die Baukosten von 2,1 Millionen Euro wurden mit je 400 000 Euro vom Land und vom Zweckverband bezuschusst. Die übrigen Kosten finanzieren sich aus den Entgelten der Krankenkassen für die Transporte.

Die Pastoren Simon Huyn und Jürgen Stengel segneten den neuen Bau. Stengel betonte, dass die Mannschaft "mit den weniger schönen Seiten des menschlichen Daseins konfrontiert ist. Das braucht eine gute Ausbildung und eine Begleitung vor Ort und manchmal in den Tagen nach einem Einsatz." Landrat Patrik Lauer wünschte allen Mitarbeitern, dass sie "stets psychisch und physisch unbeschadet von ihren Einsätzen heimkehren."

Neben Saarlouis sind Dillingen und Lebach Standorte von Rettungswachen. Die letzten "weißen Flecken" im Kreis werden nach Angaben von Innenministerin Monika Bachmann, zugleich DRK-Kreisvorsitzende, kleine Wachen in Limbach, Schwalbach und Rehlingen-Siersburg sein. Sie sollen noch in diesem und im nächsten Jahr eingerichtet werden: je ein Wagen mit einem Rettungssanitäter und einem Rettungsassistenten. Foto: Jean Roi

Meinung

Darüber muss man staunen

Von SZ-Redakteur

Johannes Werres

Einiges ließ staunen bei der Einweihung der Rettungswache Saarlouis. 19 000 Einsätze im Jahr, die größte Rettungswache im Saarland. 90 Ehrenamtliche. Und sage und schreibe 15 junge Leute, die dort ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Und zwar keines, das leicht ist. Für das DRK ist das nützlich. Aber wichtiger ist, dass so viele junge Leute sich ein Jahr einem solchen Dienst widmen. Das ist aufschlussreich. Ebenso wie die Kritik mancher Bürger am Martinshorn des Krankenwagens, von der OB Henz berichtete. Er appellierte, es erst einzuschalten, wenn es wirklich nötig sei. Über beides, die freiwilligen Dienste wie die Bürger-Kritik, kann man nur staunen. Wie sagte Innenministerin Monika Bachmann? Jeder könnte der nächste Notfall sein.

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