Erinnerung an Brandanschlag auf Flüchtlinge Flüchtlingsrat kritisiert Stadt Saarlouis: „Jahre der Vertuschung und Verharmlosung“

Saarlouis · Mit einer saarlandweiten Plakat-Aktion erinnern der Saarländische Flüchtlingsrat und die Aktion 3. Welt Saar an den Brandanschlag in Fraulautern vor 30 Jahren bei dem der 27-jährige Samuel Yeboah starb. Beide Organisationen üben Kritik an der Stadt Saarlouis und werfen den Behörden damals Versagen auf ganzer Linie vor.

 Das erste von 30 Plakaten zum Gedenken an den Brandanschlag 1991 in Saarlouis wurde in Roden am Bahndamm vorgestellt von Ursula Quack (Saarländischer Flüchtlingsrat) und Roland Röder (Aktion 3. Welt Saar).

Das erste von 30 Plakaten zum Gedenken an den Brandanschlag 1991 in Saarlouis wurde in Roden am Bahndamm vorgestellt von Ursula Quack (Saarländischer Flüchtlingsrat) und Roland Röder (Aktion 3. Welt Saar).

Foto: Ruppenthal

„Saarlouis steht in einer Reihe mit Städten wie Rostock, Hoyerswerda, Mölln oder Solingen“, betont Ursula Quack vom Saarländischen Flüchtlingsrat. Anfang der 1990er Jahre gab es in Deutschland eine Welle rechtsextremer Gewalttaten. Bei einem Brandanschlag auf eine Unterkunft in der Saarlouiser Straße in Fraulautern verbrannte am 19. September 1991 der 27-jährige Samuel Yeboah, Flüchtling aus Ghana, qualvoll. Erst seit vergangenem Jahr ermittelt die Bundesanwaltschaft in dem Fall wegen Mord und Mordversuch, man geht inzwischen von einem rechtsextremen und rassistisch motivierten Hintergrund aus.