Personen spiegeln die Geschichte

Saarlouis. Jean Abelly steht als erster Name in den Saarlouiser Einwohnerbüchern von Hans Peter Klauck, dem zweiten Vorsitzenden der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis. Abelly war Soldat und wurde "la Franchise" genannt. Er heiratete vor 1705 eine Catherine Reinhard, 1705 kam Tochter Marie zur Welt. Der letzte Name in Klaucks Büchern ist der von Jacob Zwick

 Oberbürgermeister Roland Henz, Autor Hans Peter Klauck, die Geschäftsführerin der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis, Barbara Ames-Adler, und der ehemalige Herausgeber Gernot Karge (von links) bei der Präsentation des Buches. Foto: Johannes A. Bodwing

Oberbürgermeister Roland Henz, Autor Hans Peter Klauck, die Geschäftsführerin der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis, Barbara Ames-Adler, und der ehemalige Herausgeber Gernot Karge (von links) bei der Präsentation des Buches. Foto: Johannes A. Bodwing

Saarlouis. Jean Abelly steht als erster Name in den Saarlouiser Einwohnerbüchern von Hans Peter Klauck, dem zweiten Vorsitzenden der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis. Abelly war Soldat und wurde "la Franchise" genannt. Er heiratete vor 1705 eine Catherine Reinhard, 1705 kam Tochter Marie zur Welt.Der letzte Name in Klaucks Büchern ist der von Jacob Zwick. Bäcker aus dem rund 50 Kilometer nördlich von Konstanz gelegenen Leitishofen. Ohne festen Wohnsitz und ledig starb Zwick am 17. Mai 1909 mit 58 Jahren im Saarlouiser Hospital.

Abelly und Zwick sind nur zwei von insgesamt 107 646 Personen in Klaucks Einwohnerbüchern von Saarlouis. Auf 7271 Seiten enthält dieses sechsteilige Werk mit seinen 15 Teilbänden alle Bewohner im Bereich der alten Festungsstadt aus den Jahren 1680 bis Anfang 1900. Am Montagabend wurde der sechste und letzte Teil der Einwohnerbücher im Rathaus vorgestellt. Er umfasst die Zeit von 1851 bis 1902 in drei einzelnen Bänden.

Für das große Engagement von Klauck dankte Oberbürgermeister Roland Henz im gut besuchten Empfangssaal. Denn Klauck arbeitet seit etwa 1997 ehrenamtlich an den Einwohnerbüchern. Die Geschäftsführerin der Vereinigung für Heimatkunde, Barbara Ames-Adler, verwies auf ein kleines Jubiläum. Klaucks neue Ausgabe ist gleichzeitig der 50. Band im Rahmen der "Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis". Die Einwohnerbücher bezeichnete Ames-Adler als "ein Monumentalepos".

"Das hat manche Großstadt nicht", ergänzte Gernot Karge, Herausgeber der ersten 40 Bände der "Quellen zur Genealogie". Seitdem setzt Hans Peter Klauck diese Arbeit auch als Herausgeber fort. Kirchenbücher seien ebenso Quellen gewesen, verwies Karge, wie Zivilstandsregister, Register des Militärhospitals, die Wallraffsche Kartei und vieles andere mehr. Zusätzlich wurden Archive bis Saarbrücken und Metz durchforstet.

Nicht nur Namen finden sich deshalb in Klaucks Werk. Die aufgeführten Personen spiegeln die Geschichte der Festungsstadt. So finden sich in den Anfangsjahren viele französische Soldaten und Offiziere unter den Bewohnern. Zudem lassen sich viele Einwohner auf eine ursprüngliche Herkunft aus Wallerfangen zurückführen. Denn dieser Ort war 1688 niedergelegt worden, um die neue Festung Saarlouis mit Einwohnern zu füllen.

In den Jahren um 1794/95 kam es verstärkt zu Todesfällen durch Fleckfieber. Und die oftmals angeführten zehn bis zwölf Geburten pro Paar weisen eine hohe Sterblichkeit auf. Zahlreiche Kinder überlebten die ersten Jahre nicht. Ergänzend hat Klauck die historischen Eckpunkte hinzugefügt, Orts- und Personenregister sowie Listen mit Straßen und Häusern von Saarlouis und ihren Bewohnern.

Die Einwohner Saarlouis von 1851 bis 1902 liegen mit 150 gedruckten Exemplaren vor. Unterstützt wurde dies durch die Stadt und den Landkreis Saarlouis, die Kulturstiftung der KSK sowie Saarland Sport-Toto. Erhältlich sind sie für 39 Euro (35 Euro für Mitglieder der Vereinigung) bei Pieper-Bücher und im Kreisarchiv.

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