Saarlouiser Emmes Partnerstädte feiern auf der Emmes

SAARLOUIS · Die Freunde aus Saint Nazaire und Eisenhüttenstadt sind längst Stammgäste beim großen Fest in Saarlouis.

Willkommen in Saarlouis (von rechts): Oberbürgermeister Peter Demmer, Ministerpräsident Tobias Hans und die Partnerschafts-Beauftragte Christiane Bähr begrüßen auf der Emmes Gäste aus den Partnerstädten St. Nazaire und Eisenhüttenstadt sowie aus Drancy.

Willkommen in Saarlouis (von rechts): Oberbürgermeister Peter Demmer, Ministerpräsident Tobias Hans und die Partnerschafts-Beauftragte Christiane Bähr begrüßen auf der Emmes Gäste aus den Partnerstädten St. Nazaire und Eisenhüttenstadt sowie aus Drancy.

Foto: Axel Künkeler

Auf der Saarlouiser Emmes präsentieren sich traditionell auch die Partnerstädte St. Nazaire und Eisenhüttenstadt. Ebenso die französische Partnerstadt von Eisenhüttenstadt, Drancy. Am Partnerschafts-Stand werden regionale Speisen und Getränke aus den jeweiligen Regionen angeboten.

„Das ist ein wichtiger Treffpunkt für Saarlouiser und ihre Gäste“, sagt Christiane Bähr, die Partnerschafts-Beauftragte der Kreisstadt. Hier werde in geselliger Runde die Bedeutung der Städtepartnerschaften erkennbar. Auch der Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer kommt direkt nach der Eröffnung am Donnerstagabend beim Rundgang mit Tobias Hans, dem saarländischen Ministerpräsidenten an den Stand vor dem Saarlouiser Rathaus.

Ein Prosit auf die Partnerschaft: Der Saarlouiser Reiner Quirin (links) und Norbert Manteufel (rechts) aus Eisenhüttenstadt und ihre Feuerwehr-Kollegen stoßen mit Neuzeller Schwarzbier auf die Städtepartnerschaft an.

Ein Prosit auf die Partnerschaft: Der Saarlouiser Reiner Quirin (links) und Norbert Manteufel (rechts) aus Eisenhüttenstadt und ihre Feuerwehr-Kollegen stoßen mit Neuzeller Schwarzbier auf die Städtepartnerschaft an.

Foto: Axel Künkeler

Demmer begrüßt dort Grit und André Ewert aus Eisenhüttenstadt. Die beiden haben beim dortigen Stadtfest Ende August 2018 eine viertägige Reise nach Saarlouis gewonnen. Der 51-jährige Informatiker und die 50-jährige Krankenschwester-Ausbilderin sind zum ersten Mal im Saarland. „Wir genießen die Nähe zu Frankreich, die Gastfreundschaft und das gute Essen“, sagt Grit Ewert. Eines der saarländischen Nationalgerichte, Gefillde, haben sie bereits probiert. „Es hat super gut geschmeckt“, meint André Ewert. Neben der Emmes stehen noch eine Stadtführung sowie ein Ausflug an die Saarschleife und nach Schengen auf dem Programm.

Daneben unterhält sich Tobias Hans mit den Saarlouisern Jürgen und Annika Herz. Die beiden sind seit vier Jahren aktiv dabei, haben damals auf eine Anzeige der Stadt hin Gäste aus Saint Nazaire bei sich aufgenommen. Daraus ist eine Freundschaft mit dem französischen Ehepaar entstanden, „wie bei vielen anderen, die sich schon seit Jahrzehnten immer wieder treffen“, erzählt Annika Herz. Ebenso wie ihr Mann ist sie als Dolmetscherin tätig, beide sind „am grenz-überschreitenden Austausch sehr interessiert“, wollen neue Leute kennen lernen. Sie finden es ganz wichtig, dass die Partnerschaften „sehr facettenreich“ sind, Schulen und Vereine ebenso wie Privatpersonen unterschiedlicher Generationen integrieren.

 Galette von La Chef: Maryzeu Dodier und ihre Helferin Melanie bereiten die Galette, eine bretonische Buchweizen-Crêpe zu.

Galette von La Chef: Maryzeu Dodier und ihre Helferin Melanie bereiten die Galette, eine bretonische Buchweizen-Crêpe zu.

Foto: Axel Künkeler

Zur Eröffnung der Emmes hat die Band „Uni“ gespielt, vier Musiker und eine Sängerin aus der französischen Partnerstadt von Eisenhüttenstadt. Ebenfalls aus Drancy kommen Stéphane Bouthors und Christine Hercberg. Christine ist zum ersten Mal dabei und ganz begeistert. Die Emmes sei „superbe“, Saarlouis „une très belle ville historique“.

Derweil herrscht vor und in dem langgestreckten weißen Zeltpavillon Hochbetrieb. Maryzeu Dodier, „La Chef“ der elf-köpfigen „Equipe française“ hat aber alles im Griff. Mit ihren Helfern vom Leichtathletik Club Saint Nazaire bereitet sie bretonische Spezialitäten zu: Austern und Muscheln, Fischsuppe und Galettes, eine Buchweizen-Crêpe. Maryzou ist seit zwölf Jahren dabei und kommt immer wieder gerne zu ihren Freunden nach Saarlouis. „Oui, oui, nos amis“, bestätigt sie.

Ebenso herzlich ist die Freundschaft nebenan, das Speisenangebot aus Eisenhüttenstadt nur etwas deftiger: Thüringer Rostbratwurst und Schmalzstulle mit Spreewald-Gurken. Dazu den „Schwarzen Abt“, ein dunkles Bier aus Neuzelle, direkt bei Eisenhüttenstadt gelegen. Norbert Manteufel ist mit 15 Kollegen der dortigen Feuerwehr am Stand im Einsatz. Unterstützung bekommen sie von Reiner Quirin und einigen Leuten der Saarlouiser Wehr. Die Wehren aus Saarlouis und Eisenhüttenstadt verbindet seit 29 Jahren ebenfalls eine enge Partnerschaft.

Reiner Quirin ist von Anfang an dabei und voll des Lobes: „Es gibt viele private Austausche“, erzählt er. Selbstverständlich sei der Gegenbesuch beim Stadtfest im Brandenburgischen: „Dann nehmen wir Lyoner und Schwenkbraten mit.“ Zur Emmes kommt Norbert Manteufel bereits seit 2011 „immer wieder gerne“. Auch er lobt die Partnerschaft: „Da passiert sehr viel auf persönlicher Ebene.“ Sehr angenehm sei zudem die Gastfreundschaft der Saarlouiser.

An diesem Samstag setzt die Emmes zum Endspurt an. Der Start an Christi Himmelfahrt war am Nachmittag zwar noch etwas verhalten, aber schon kurz nach der offiziellen Eröffnung wurde nicht nur am Partnerschafts-Stand kräftig gefeiert. Viele nutzten den Vatertag zum Familien-Ausflug, bummelten mit oder ohne Fahrrad zwischen Großem und Kleinem Markt entlang der Stände in der „Rue française“. Überall gab es ein breit gefächertes Angebot an Speisen und Getränken, dargeboten von Vereinen wie der HG Saarlouis, Gastronomen oder Weingütern aus der Pfalz. So dürfte bei sommerlichen Temperaturen die Festmeile auf der Emmes spätestens am Abend wieder proppenvoll sein.

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