Off da Musik die Liebe getroffen

Lisdorf · Karneval 1951: Die Siersburgerin Edeltrud Wolf trifft in Beckingen ihre große Liebe Hans. Getraut wurden sie ein paar Monate später. Nur in punkto Freizeitgestaltung waren sich die beiden nicht immer einig.

 Edeltrud Wolf, die 1934 geboren wurde, lebt heute in einer Seniorenresidenz. Foto: Jenal

Edeltrud Wolf, die 1934 geboren wurde, lebt heute in einer Seniorenresidenz. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die Liebe wartete 1951 für Edeltrud Wolf auf der anderen Saarseite. "Off da Musik enn Beckingen", erzählt Wolf. Ihr großes schwarz-weißes Hochzeitsfoto hängt heute an einer Wand ihres Zimmers in der "Sonnenresidenz" in Lisdorf . "Ich bin von Siersburg, und ich habe immer gerne getanzt", sagt die 1934 geborene Seniorin. Früher habe es noch viele Tanzveranstaltungen gegeben, im Ort selbst und auch außerhalb. Also sei man dorthin, wann immer das möglich war.

So auch im Karneval 1951. Von Siersburg ging es über die Rehlinger Brücke nach Beckingen. Und dort traf sie auf ihren Hans. "Der war von Beckingen. Drei, vier Monate später haben wir dann geheiratet. Ich war 18, da brauchte ich noch die Genehmigung von den Eltern. Mein Mann war 21, der hat keine mehr gebraucht."

Die kirchliche Hochzeit fand in einer Kapelle statt. "Wir sind mit den Hochzeitsgästen in einem voll besetzten Reisebus hingefahren. Ein Pater in Sandalen hat meinen Mann und mich getraut", erinnert sich Wolf.

Die Feier war danach im Siersburger Gasthaus "Kanone". "Wir haben da schon ein paar Tage gefeiert." Zum Fest sei aufgetischt worden, was man in dieser Zeit für solche Anlässe auf den Speiseplan setzte. Braten, Gemüse "und Rindfleischsuppe mit Markklößchen. Da haben einen die Fettaugen angelacht", schwärmt Edeltrud Wolf noch heute.

"Flitterwochen gab es nicht. Ich hatte einen Brautstrauß, aber den habe ich nicht hinter mich geworfen. Ich glaube, so was kam erst viel später." Das Hochzeitsfoto wurde bei einem Fotografen in Dillingen aufgenommen.

Von Siersburg zog sie später nach Rehlingen, wo beide dann wohnten. In einem Punkt mussten sie sich öfter mal zusammenraufen, gesteht Wolf. "Er ging unheimlich gerne ins Kino, ich wollte viel lieber tanzen."

Zwei Töchter hatte Edeltrud Groß, die jedoch beide nach Krankheiten verstorben sind. Geblieben sind zwei Enkel, ein Urenkel und die Erinnerungen an schöne Zeiten.

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