Obdachlosen die Füße gepflegt

Roden. Der Zentralverband der Podologen und Fußpfleger (ZFD) ruft jedes Jahr zum Tag es Fußes am 30. Juni zu einer bundesweiten Aktion auf. Podologen zeigen dann, welche Möglichkeiten ihr Beruf bietet und was es heißt, gut zu Fuß zu sein

 Siegbert Schwiecks Füße sind fast wieder wie neu. Seine vom vielen Laufen strapazierten Füße hat ihm die medizinische Fußpflegerin Carmen Walter in der Rodener "Oase" gepflegt. Foto: Steve Welter

Siegbert Schwiecks Füße sind fast wieder wie neu. Seine vom vielen Laufen strapazierten Füße hat ihm die medizinische Fußpflegerin Carmen Walter in der Rodener "Oase" gepflegt. Foto: Steve Welter

Roden. Der Zentralverband der Podologen und Fußpfleger (ZFD) ruft jedes Jahr zum Tag es Fußes am 30. Juni zu einer bundesweiten Aktion auf. Podologen zeigen dann, welche Möglichkeiten ihr Beruf bietet und was es heißt, gut zu Fuß zu sein. In diesem Jahr hat der saarländische Landesverband Obdachlosen im ganzen Land medizinische Fußpflege angeboten, auch im Tagesaufenthalt "Oase" des Caritasverbands Saar-Hochwald in Roden.Lange und viel zu Fuß unterwegs, schlechte oder durchgelaufene Schuhe und mangelnde Pflege strapazieren die Füße vieler Obdachloser, beschreibt die medizinische Fußpflegerin Carmen Walter. Sie ist eine von vier Podologinnen, die am vergangenen Donnerstag rund 20 Obdachlosen die Füße wieder ein Stückchen gesünder gemacht haben. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen schnitt sie Zehennägel zurecht, hobelte Hornhaut ab, cremte Füße ein. Das hat wenig mit Kosmetik zu tun. "Unser Beruf ist die Gesunderhaltung des Fußes", ergänzt ihre Kollegin Anne Mittermüller aus Bous. So kann Hornhaut, die nicht entfernt wird, besonders an den Versen sehr schmerzhafte und blutende Risse erzeugen. Und das falsche Schuhwerk ohne nötige Einlagen etwa bei Spreizfüßen führe langfristig zu Gelenkproblemen. "Viele Menschen haben eine Fehlstellung etwa in der Hüfte, die sich auf die Füße auswirkt. Deshalb sind Einlagen so wichtig", erläutert Mittermüller. Und Mechthild Köhl, Vorsitzende des ZFD-Landesverbands ergänzt: "Die Einlagen werden sogar vom Arzt verschrieben.""Es scheitert aber häufig schon an der Praxisgebühr", merkt Stefanie Durst, Leiterin des Tagesaufenthalts für Obdachlose in Roden, an. Gerade deshalb ist sie sehr dankbar für den Einsatz der Podologinnen. Durst: "Solche Hilfe ist uns enorm wichtig."

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