OB Henz lässt Mietvertrag für Flüchtlingsunterkunft prüfen

Saarlouis · Durfte die Stadtverwaltung im Januar einen Mietvertrag für ein früheres Verwaltungsgebäude abschließen, das eine Zwischenunterkunft für bis zu 200 Flüchtlinge werden soll? Das lässt OB Roland Henz "zur Sicherheit" von der Kommunalaufsicht prüfen, obwohl er "ganz sicher" ist, den korrekten Weg gegangen zu sein.

In der jüngsten Ratssitzung hatte der FWGler Winfried Adam Henz vorgeworfen, den Vertrag am Rat vorbei unterschrieben zu haben. "Ich finde die Sache selbst ja in Ordnung. Ich kämpfe damit nur für die Rechte des Stadtrats. Ich will nicht, dass sich das wiederholt." Ähnlich äußerte sich der Pirat Holger Gier.

Darüber entrüsteten sich die Sprecher der Fraktionen. Die Fraktionsvorsitzenden seien vom OB ja ausführlich informiert worden. Es habe "Eilbedürftigkeit" geherrscht, sagte Raphael Schäfer (CDU ). CDU-Fraktionschef Tim Flasche: Henz solle da halt klären lassen, "später werden wir das genehmigen", das Thema sei "zu wichtig, um sich Formalien um die Ohren zu hauen. Der OB hat nicht hinter unserem Rücken gehandelt, schon gar nicht zum Schaden der Stadt, im Gegenteil."

Nach Angaben von Bürgermeisterin Marion Jost hat die Stadt bislang 112 Wohnungen für Flüchtlinge vor allem aus Syrien angemietet. Die Zahl der Angebote gehe deutlich zurück, die Stadt habe aber weiter Bedarf. Innenminister Klaus Bouillon erwarte 2016 weiterhin hohe Zuweisungen von Flüchtlingen an das Saarland. In das angemietete Verwaltungsgebäude könnten die ersten Bewohner im März einziehen, sagte Projektleiter Peter Tilk.

Bis Mitte Februar sind Saarlouis insgesamt 664 Menschen aus Lebach zugewiesen worden. 569 wohnen noch in Saarlouis , 68 davon bei Verwandten oder in selbst angemieteten Wohnungen . Fast 100 Flüchtlinge seien unter 18 Jahre alt.

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