Nilgänse lieben Lisdorfer Salat

Lisdorf · Kaum zeigt sich zartes Salatgrün in der Lisdorfer Au, schon tun sich Nilgänse an ihm gütlich. Heiner Groß, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde, will die „massiven Schäden“ eindämmen – mit Jagd während der Schonzeit.

 Die Nilgans fühlt sich wohl an der Saar. Foto: Georg Groß

Die Nilgans fühlt sich wohl an der Saar. Foto: Georg Groß

Foto: Georg Groß

Dieser Vogel mit Migrationshintergrund macht Kummer. Die Nilgans, ursprünglich, wie der Name erahnen lässt, in Ägypten zu Hause, verbreitet sich in Europa und auch in Deutschland. An der Saar gefällt es dem Tier ebenfalls gut - besonders in der Lisdorfer Au mit ihrem feinen Salat, einer bevorzugten Nahrung der Nilgans.

Klagen der Bauern über die "massiven Fraßschäden" hat jetzt Heiner Groß, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Lisdorf , veranlasst, an Landrat Patrik Lauer zu schreiben. Als Untere Naturschutz- und Untere Jagdbehörde des Landkreises möge er Bejagung und Abschuss einiger Exemplare der auf etwa 20 geflügelten Salatliebhaber geschätzten Population zulassen. "Die von mir befragten Gemüsebauern und die von mir konsultierten Jäger", schreibt Groß, erwarteten dadurch "deutliche Schadensminderung". Die Vögel zögen sich nämlich nach ein paar Abschüssen gewiss "aus der Lisdorfer Au in andere Bereiche des Saarlaufes zurück".

Donnerstagabend hat der Brief das Landratsamt erreicht. Thomas Graus, der dort für die Jagd zuständig ist, muss die Angelegenheit aber weiterleiten. "Nilgänse haben vom 16. Januar bis zum 31. Oktober Schonzeit. Das heißt, hier geht es um die Genehmigung einer Ausnahme von der Schonzeit, und über die muss die Obere Jagdbehörde (OJB) beim Umweltministerium entscheiden", sagt Graus und hat Groß' Brief weitergeleitet.

Das werde die OJB "zeitnah" tun, versichert Damian Müller stellvertretender Pressesprecher des Ministeriums. Einen Präzedenzfall für Schonzeit-Ausnahmen bei Nilgänsen gibt es nicht, deshalb werde - wenn auch zügig, so doch gewissenhaft - geprüft. Jagdbereich, Tierschutz, Landwirtschaft und gegebenenfalls die Landwirtschaftskammer werden laut Müller gehört. Dann könnte es den Salaträubern an den Kragen gehen.

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