Neuer Anlauf für Roden

Saarlouis · Auf Antrag von CDU und Grünen hat sich der Ausschuss für Stadtplanung einmal mehr mit einer Neugestaltung des Rodener Marktplatzes befasst. Zunächst nur mit dem Ergebnis, dass das Grundstück des früheren Ärztehauses verkauft werden soll.

 Marktplatz in Roden Foto: Hartmann Jenal

Marktplatz in Roden Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Man muss kein Stadtplaner sein, um zu erkennen: Der größte Saarlouiser Stadtteil, Roden, ist sehr lebendig, ist aber auch ein Paradies für Stadtplaner . Allein schon die Verkehrsführung mit Einbahnstraßen oder der so genannte Marktplatz, der kein Platz, sondern eine leere Fläche ist, rufen laut nach Neugestaltung. Die könnte im Rahmen des neuen städtebaulichen Programms "Soziale Stadt" erfolgen, wie im Ausschuss für Stadtplanung angesprochen wurde. Doch noch sind Roden (rund 8900 Einwohner) und Fraulautern nicht drin. Und die Realisierung würde wegen Teilhabe vieler Gruppen schwerfällig, die Gesamtdauer läge bei 15 Jahren, und vor 2018 oder 2019 gehe gar nichts, sagte Gerhard Serrière von der Stadtverwaltung.

Viel zu lang, befanden die Rodener Ausschussmitglieder Michael Altmeyer (CDU ) und Peter Demmer (SPD ). Besser wäre, dem Marktplatz als Einzelprojekt eine neue Gestalt zu geben. Die angrenzende Fläche des früheren Ärztehauses soll zur Bebauung verkauft werden, beschloss der Ausschuss.

Abgesehen von Geschäftsleuten selbst ist es in Roden nur deren Organisation, der Ortsinteressenverein Roden (OIV), der sich um die Vitalisierung des Stadtteils bemüht. OIV-Vorsitzender Alois Rau sieht sehr deutlich: "Jetzt muss etwas für Roden getan werden, bevor es zu spät ist." Der OIV fordert lange schon eine Lösung für den Marktplatz und die Fläche des abgerissenen Ärztehauses.

Die Verkehrsführung ist dem OIV wichtig, der teilweise üble Zustand von Fahrbahnen und Gehwegen. Mittelfristig wünscht sich Rau auch Ideen, wie man Nachfolgeprobleme bei kleinen Betrieben lösen könnte. Mit dem Herbstfest im Donatuszentrum, das Rau zufrieden bilanziert, das er sich aber noch belebter wünscht, etabliert der OIV auch ein Stadtteilfest.

Seit 1997 setzt die Stadt zu Veränderungen am Rodener Marktplatz an. Zuletzt hatte ein Büro 2006 eine Studie erarbeitet, die aber nie im Rat diskutiert wurde.

Meinung:

Das Irgendwann ist jetzt

Von SZ-Redakteur Johannes Werres

Die Entwicklung der Stadtteile versprechen Kandidaten aller Art und schon immer, sobald Wahlen anstehen. Und dann gilt die ganze Aufmerksamkeit doch wieder der Innenstadt mit ihren Großprojekten.

Da ist zwar was richtig dran, Prioritäten setzen ist immer besser, als es aus der Gießkanne regnen zu lassen. Irgendwann klaffen aber Innenstadt und Stadtteile , ganz besonders Roden, zu weit auseinander.

Das Irgendwann ist jetzt. Roden, der größte Stadtteil von Saarlouis , braucht die volle Aufmerksamkeit, Konzepte, Mut und Geld. Roden, nicht die Innenstadt, befindet sich längst in dem Wandel, der unsere Städte prägen wird. Den sich selbst zu überlassen, wäre ein Versagen der kommunalen Selbstverwaltung.

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