„Musik ist einfach mein Lebenselixier“

Saarlouis · Immer wieder erfreuen Straßenmusikanten Passanten mit ihrer Musik in den Städten. In Saarlouis haben einige von ihnen der Saarbrücker Zeitung über ihr Leben, ihre Musik und ihre Erfahrungen berichtetet.

 Drei junge Männer aus Trier spielen in der Französischen Straße in Saarlouis. Fotos: Lara Kühn

Drei junge Männer aus Trier spielen in der Französischen Straße in Saarlouis. Fotos: Lara Kühn

 Berit Kruspe aus Neunkirchen spielt auf ihrer Gitarre vor der Post in Saarlouis Songs zum Nachdenken.

Berit Kruspe aus Neunkirchen spielt auf ihrer Gitarre vor der Post in Saarlouis Songs zum Nachdenken.

Berit Kruspes Blick ist auf die St. Ludwigskirche gerichtet. Um sie herum stehen einige Passanten und lauschen. Doch es sind nicht die Saarlouiser Straßen, über die ihr gesungenes Lied eine Geschichte erzählt. Ihre Finger spielen eine bekannte Melodie zu den nachdenklichen Strophen von Ralph McTells "Streets of London".

Kruspe ist eine von zahlreichen Straßenmusikern, die Einkaufsgänge und das Schlendern durch die Fußgängerzonen mit einer Extra-Portion Musik ausstatten. Wenn die Neunkircherin mit ihrer Gitarre unterwegs ist, spielt sie gerne Stücke, "die Menschen zum Nachdenken anregen, die Botschaft transportieren."

Vor ihr liegt ein Gitarrenkasten auf dem Kopfsteinpflaster. Darin liegen einige Münzen und ein Fünf-Euro-Schein, die sie sich im Laufe des Tages zusammen gespielt hat. Zu wenig, um über die Runden zu kommen. Aber für Kruspe genug, um ihre Passion auszuleben. "Musik ist einfach mein Lebenselixier." Studiert hat sie deshalb Gesang und Schauspiel, allerdings habe sie nie eine Anstellung gefunden, bei der sie ausreichend verdient.

Ein Job im Einzelhandel sorgt dafür, dass Rechnungen bezahlt werden können. Aber ein Leben ohne Musik, das könne sie sich einfach nicht vorstellen. Gerne kommt sie darum nach Saarlouis , um ihrer Leidenschaft nachzugehen und sich den einen oder anderen Euro dazu zu verdienen. "Saarlouis ist ideal für die Musik auf der Straße. In Saarbrücken ist es zu überfüllt und in Neunkirchen ist zu wenig los."

13 Euro im Monat koste die Anmeldung für die Straßenmusik bei der Stadt. Und das lohne sich, sagt Kruspe.

Dass in Saarlouis häufiger als an anderen Orten die Münzen im Spielkasten klingeln, berichten drei junge Männer aus Trier. Regelmäßig kommen sie aus der Moselregion in die Stadt an der Saar und geben in der Französischen Straße altbekannte Klassiker zu besten. Auch für sie sei die Musik sehr wichtig im Leben.

"Und wenn man sich dann noch etwas mit dem eigenen Hobby dazu verdienen kann, das ist doch perfekt", sagt der Gitarrist der kleinen Band, die bisher noch ohne einen gemeinsamen Namen auskommt. Nein, erzählt er weiter, zum Leben reiche das nicht aus. Alle drei verdienen sich noch an anderer Stelle etwas Geld dazu.

Trotzdem ist und bleibt das Musizieren auf Saarlands Straßen für viele ein schöner und erfüllender Nebenjob. Und wer weiß, was die Zukunft Berit Kruspe und ihren Kollegen bringt. Schließlich haben auch andere große Musiker ihre Erfolgskarriere mal auf der Straße begonnen.

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