Mundart von Harald Ley prämiert

Saarlouis/Bosen. Als Mundarttext des Monats April hat die Bosener Gruppe das Gedicht "Erschter Aprell Anno Tuwack" des Saarlouiser Mundartautors Harald Ley (Foto: SZ) prämiert

Saarlouis/Bosen. Als Mundarttext des Monats April hat die Bosener Gruppe das Gedicht "Erschter Aprell Anno Tuwack" des Saarlouiser Mundartautors Harald Ley (Foto: SZ) prämiert. Wie die saarländische Schriftstellerin Karin Klee mitteilte, habe ein Kolloquium dieses Gedicht ausgewählt, "weil darin ein im heutigen Schnellleben untergehender Brauch vordergründig humorig übertreibend der Gesellschaft ihr unschönes Spiegelbild zeigt." In ihrem Bosener Manifest hat sich die Arbeitsgemeinschaft für rhein- und moselfränkische Mundart zum Ziel gesetzt, die Mundarten der Region zu würdigen. Dialektsprache soll als Möglichkeit einer anspruchsvollen literarischen Gestaltungsform präsentiert werden. Zu der Bosener Mundart-Gruppe gehören unter anderem Johannes Kühn, Georg Fox, Relinde Niederländer, Günther Hussong, Gérard Carau, René Egles, Marcel Adam und Jean-Louis Kieffer. nic

Erschter Aprell Anno Tuwack Et géfft kään Kréich meh off der Welt, kään Minsch sterft meh fò Honger. Et Wasser aus der Saar kamma wei trénken. Die énn Berlin onn annerschtwo, die saan nur noch de Wòòrhäät. All Leit hann Ärwed wenn se wéllen. De Bääm émm Wald sénn all gesond, de Louft éss sauwer wie noch nie, kään Kouh spillt meh verréckt. De Nòòpern doun nur noch aus Spass iwwer ihr Grenzen streiden. Ma heilt nur noch fò Gléck. Aprell, Aprell schéckt de Narren wohénn er wéll. Harald Ley