Mit Tula und Tim zu mehr Sozialkompetenz

Saarlouis. Emotionale, soziale und kognitive Kompetenzen von Kindern im Alter von vier bis fünf Jahren zu fördern, das ist Ziel des Programms Kiga Plus. Entwickelt wurde es von der Liga für das Kind, unterstützt wird es im Saarland vom Lions-Club

 Dr. Franz Ladwein, Staatssekretärin Gabi Schäfer und Dr. Jörg Maywald (von links) präsentieren das Herzstück der Kiga-Plus-Aktion: die Handpuppen Tula und Tim. Foto: Heike Theobald

Dr. Franz Ladwein, Staatssekretärin Gabi Schäfer und Dr. Jörg Maywald (von links) präsentieren das Herzstück der Kiga-Plus-Aktion: die Handpuppen Tula und Tim. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. Emotionale, soziale und kognitive Kompetenzen von Kindern im Alter von vier bis fünf Jahren zu fördern, das ist Ziel des Programms Kiga Plus. Entwickelt wurde es von der Liga für das Kind, unterstützt wird es im Saarland vom Lions-Club. Erzieherinnen aus der Region trafen sich am Montag im Kinder-, Jugend- und Familienhaus Saarlouis, um Zwischenbilanz zu ziehen und sich über Neuerungen informieren zu lassen. Das Kiga-Plus-Projekt beruht auf Erkenntnisse der modernen Neurophysiologie und Psychologie. Wie Lions-Mitglied und Kinderarzt Dr. Franz Ladwein erklärte, gebe es verstärkt spürbare Defizite bei Kindern in emotionaler und sozialer Bildung. Er lud am Montag gemeinsam mit Jörg Maywald, Geschäftsführer der Liga für das Kind, die Erzieherinnen, die bisher mit dem Programm gearbeitet haben, zum Gespräch. Seit 2004 haben sich im Saarland 175 Erzieherinnen aus 54 Einrichtungen zur Kiga-Plus-Trainerin ausbilden lassen. "Das sind Zahlen, die uns in der Meinung bestärken, dass Kiga-Plus durchaus Sinn macht", sagte Ladwein. Die Kosten für die Umsetzung des Programms belaufen sich auf 750 Euro pro Kindertagesstätte, der Lions-Club unterstützt im Raum Dillingen und Saarlouis 28 Einrichtungen. Kompromisse schließen Zu den Gesamtkosten gab die Betriebskrankenkasse Ford 3000 Euro dazu, die Träger der Einrichtungen gaben pro Erzieherin 50 Euro Zuschuss. Während der Projektzeit von neun Tagen sollen die Kinder in den Einrichtungen spielerisch sensibilisiert werden, Eigenarten und Gefühle von sich selbst und anderen wahrzunehmen. Dabei sollen sie das Bewusstsein entwickeln, die eigenen Sinne zu erfahren, Konflikte gewaltfrei zu lösen, Kompromisse zu schließen, "Nein" sagen zu dürfen, selbstbewusster zu werden. Am Schluss erhalten die Kinder ein Zertifikat. Die Erzieherinnen gaben am Montag eine durchweg positive Rückmeldung ab. Das Konzept werde sehr gut angenommen, die Resonanz sei dementsprechend groß. Jörg Maywald sprach danach über einige Neuerungen, dabei nehmen die Identifikationspuppen Tula und Tim, die zum festen Bestandteil des Kiga-Plus-Projektes gehören, bald eine stärkere Rolle ein. Darüber hinaus sind einige Module des Kiga-Plus-Programms überarbeitet und erweitert, ein neues Handbuch und ein Dokumentationspapier sind zudem für die Aktion entworfen worden. hth

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