Mit Schmiss und Elan ins Jahr 2015

Roden · Wieder begeisterten der Stadtverband der kulturellen Vereine in Zusammenarbeit und die Stadt Saarlouis mit ihrer Neujahrsgala in der ausverkauften Kulturhalle in Roden. Und wieder spielte das Kreissymphonieorchester Saarlouis auf, unterstützt von der Sopranistin Charlotte Dellion und dem Pianisten Steffen Buchmann.

Das Kreissymphonieorchester (KSO) Saarlouis unter der Leitung von Vilmantas Kaliunas sprühte vor Spielfreude, die Solisten brachten ihr Talent unter das gut aufgelegte Publikum. Und als das Orchester die Neujahrsgala mit der spannenden Konzertouvertüre zur "Lustigen Witwe", Léhárs erfolgreichster und bekanntester Operette , eröffnete, sprang der berühmte Funke bereits über.

Die Instrumente sind gut gestimmt. Auch die Harfe kommt zum Einsatz. Ein gelungener Einstand ins Jahr 2015 , in dem das KSO sein 50-jähriges Bestehen feiert.

Sopranistin lockt und liebkost

Dann kommt sie, die junge französische Sopranistin Charlotte Dellion, die die Konzertgäste schon einmal zu Neujahr begeisterte. Ihre Stimme ist kräftig, tragfähig, auch in hohen Registern, kapriziös und biegsam. Dellion imponiert zu Anfang mit dem berühmten "Vilja-Lied", dem atmosphärestarken Herz der Operette , das sie inbrünstig singt.

Auch beim (Liebes-)"Lied an den Mond" aus Dvoráks Märchenoper "Rusalka" und im Vortrag der Filmmelodien wie "I will always love you" aus "The Bodyguard" vermag sie wunderbare Dinge zu machen: Sie kann locken, liebkosen, schmeicheln und schwelgen.

Ebenso brillant beherrscht Steffen Buchmann sein Instrument, das Klavier. Virtuos und einfühlsam interpretiert der Pianist den "Liebestraum" von Franz Liszt , die Melodie "The Promise" aus dem Film "Das Piano" oder auch "Claire de lune" von Claude Debussy .

Ein wenig überrollt

Buchmann war Schüler des renommierten Pädagogen Yukio Oya (München), studierte in der Klavierklasse von Professor Thomas Duis und Fedele Antonicelli an der Hochschule für Musik Saar , wo er nach Erlangung des Diploms die Konzertreife absolvierte. Bei Musik aus dem Film "Forrest Gump" wird er dann jedoch ein wenig vom Orchester überrollt, das, wenn auch perfekt ausbalanciert, lautstark auftrumpft.

Dagegen sei stellvertretend für wunderbar klangsinnliche Abschnitte des Konzerts die zauberhafte Ballettmusik "Tanz der Stunden" aus Almicare Ponchiellis Oper "La Gioconda" mit ihren rasanten Tempi- und Lautstärkenwechseln genannt.

Kalauer und Imitationen

Als Moderator wurde erneut Christoph Lesch verpflichtet, der die Gäste sowohl mit seiner gut ausgebildeten Stimme sowie mit seinen Stimm-Imitationen trefflich unterhielt, obwohl so mancher Kalauer grenzwertig erschien.

Ein Konzert mit großer rhythmischer Kraft und dynamischer Spannung eroberte die Köpfe und Herzen eines dankbaren Publikums.

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