„Meine Jungs hatten die Hosen voll“

Saarlouis · Bittere Derby-Schlappe: Die A-Jugend-Handballer der HG Saarlouis vergaben am Freitag im Bundesliga-Heimspiel gegen den SV Zweibrücken viele klare Chancen. Am Ende des Fehlwurf-Festspiels stand eine enttäuschende 26:27-Niederlage.

 Michael Schulz setzt sich gegen die Zweibrücker Abwehr durch. Doch insgesamt agiert die HG Saarlouis am gegnerischen Kreis zu überhastet. Foto: Horst Klos

Michael Schulz setzt sich gegen die Zweibrücker Abwehr durch. Doch insgesamt agiert die HG Saarlouis am gegnerischen Kreis zu überhastet. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

"Heute hat mir der unbedingte Wille gefehlt. Die Jungs haben versagt!" Nach der 26:27 (10:13)-Heimniederlage der HG Saarlouis gegen den SV Zweibrücken fand Danijel Grgic harte Worte. Tief enttäuscht vom neunten Auftritt seiner A-Jugend in der Handball-Bundesliga Staffel Süd sprach der HG-Trainer am Freitagabend offen aus, was viele der etwa 400 Zuschauer in der Stadtgartenhalle dachten. Ausgerechnet im prestigeträchtigen Derby agierten die Gastgeber nervös, in der Abwehr zu zaghaft, im Abschluss unkonzentriert und insgesamt unter Form. Knackpunkt: die desolate Chancenverwertung.

Anfangs sah es gar nicht schlecht aus. Nach vorsichtigem Abtasten warf Lars Walz die HGS mit 3:1 (5. Minute) in Führung. Der beste Saarlouiser traf acht Mal und hätte öfter treffen können. "Wir haben heute vor dem Tor zu wenig nachgedacht und übereilt abgeschlossen", ärgerte sich Walz, der keinen Zweikampf scheute. Weniger angriffslustig zeigte sich Lars Weissgerber. Nachdem der HG-Torjäger in der zehnten Minute vom Siebenmeter-Punkt und kurz darauf aus dem Rückraum am Pfosten scheiterte, sah man vom Jugend-Nationalspieler nichts mehr. Zweibrücken übernahm die Regie und ging durch ein Tor von Kreisläufer Patrick Bach mit 5:4 in Führung.

Jugend-Bundestrainer Christian Schwarzer machte sich Notizen. Starke Szenen der Gastgeber sah der Ex-Weltmeister kaum. Folgerichtig lag die HGS zur Halbzeit mit 10:13 zurück. "Sie standen oft völlig frei und haben die Bälle versiebt", ärgerte sich Grgic. Einzige Lichtblicke: Lars Walz und Michael Schulz. Letzterer warf nach der Pause vier Tore in Folge und seine Mannschaft auf 14:16 (41.) heran. Mit seinem einzigen Tor erzielte Weissgerber kurz darauf den Anschlusstreffer. HG-Kapitän Andreas Ecker glich in der 44. Minute sogar zum 17:17 aus. Hoffnung keimte auf, aber nur kurz.

Elf Minuten und mehrere "Fahrkarten" später lag die HGS mit 20:25 (55.) klar zurück. Zu spät ging ein Ruck durch die Mannschaft. Tor um Tor warf sich Saarlouis heran, doch die Zeit lief weg. Nach dem Anschlusstreffer von Walz zum 26:27 ertönte die Hallen-Sirene. Das war's. Grgics Fazit: "Meine Jungs hatten die Hosen voll. Erst als das Spiel verloren schien, sind sie in die Zweikämpfe gegangen. Davor hat die letzte Konsequenz gefehlt." In der Tabelle fiel seine Mannschaft nach der sechsten Niederlage (drei Siege, ein Remis) auf Rang neun zurück. Zweibrücken (vier Siege, fünf Niederlagen) zog vorbei und liegt auf Rang sieben in Tuchfühlung zum ersten direkten Qualifikationsplatz.

Die Tore für die HG Saarlouis : Lars Walz (8), Michael Schulz (8/1), Niklas Eberhard (5/1), Andreas Ecker (4), Lars Weissgerber (1).

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