Mehr Bienenschmaus im Garten anbieten

Frau Seiwert, der Kreisverband der Imker rechnet mit massiven Bienenverlusten. Warum, und welche Bienenvölker sind betroffen?Seiwert: Bereits im Herbst zeichnete sich durch erste Meldungen von Imkern ab, dass es in diesem Winter wieder zu erheblichen Verlusten kommen wird

 Die Imker wünschen sich für ihre Bienen mehr Blühpflanzen auf Wiesen und Äckern. Foto: dpa

Die Imker wünschen sich für ihre Bienen mehr Blühpflanzen auf Wiesen und Äckern. Foto: dpa

 Die Imker wünschen sich für ihre Bienen mehr Blühpflanzen auf Wiesen und Äckern. Foto: dpa

Die Imker wünschen sich für ihre Bienen mehr Blühpflanzen auf Wiesen und Äckern. Foto: dpa

Frau Seiwert, der Kreisverband der Imker rechnet mit massiven Bienenverlusten. Warum, und welche Bienenvölker sind betroffen?Seiwert: Bereits im Herbst zeichnete sich durch erste Meldungen von Imkern ab, dass es in diesem Winter wieder zu erheblichen Verlusten kommen wird. Die Meldungen passten in ein sich abzeichnendes Bild rhythmischer stärkerer Völkerverluste alle drei bis vier Jahre, bedingt durch ein An- und Abschwellen der Populationen der Varroamilben und den damit einhergehenden Sekundärerkrankungen. Betroffen sind oftmals die stärksten Völker der Imker, da sich in diesen auch die Milben am stärksten vermehren können. Wenn dann ein solches Volk zu stark belastet ist, zieht es aus seiner Behausung aus, und die Bienen betteln sich in andere Völker ein, denen sie dann als "Gastgeschenk" die Milben mitbringen. Hinzu kommt, dass, bedingt durch immer größere Monokulturflächen, in denen es keine Blühpflanzen mehr gibt, immer weniger Pollen für die Fütterung der Bienenbrut im Frühjahr zur Verfügung stehen. Hierdurch brechen Völker ein.Was können Imker tun, um dem Verlust entgegen zu treten?Seiwert: Dem Verlust kann durch streng an den wissenschaftlichen Vorgaben orientierte Milbenbekämpfung und Kontrolle der Bekämpfungsmaßnahmen entgegengewirkt werden. Hierzu wäre ein einheitliches Bekämpfungskonzept mit zeitlich abgestimmten Maßnahmen aller Imker wünschenswert. Weiter müssten hierzu alle Imker, soweit sie nicht von sich aus entsprechende Fortbildungsmaßnahmen besuchen, entsprechend beschult werden. Eine andere Schiene betrifft die Pollenversorgung. Hier wäre es dienlich, wenn die Landwirte wieder mehr Blühpflanzen zulassen würden. Zum Beispiel könnten Brachflächen mit entsprechenden Blühmischungen eingesät werden. Auch könnte das Mähen der Wiesen erst nach der Pflanzenblüte weiterhelfen. Blühende Ackerrandstreifen sollten nicht abgemäht werden. Aber auch Gartenbesitzer können den Bienen helfen, indem sie mehr bienenfreundliche Blühpflanzen in ihrem Garten ansiedeln.Was bietet der Kreisverband seinen Imkern an?Seiwert: Der Kreisverband bietet einerseits Schulungen für Imker an. So findet auch in diesem Jahr wieder ein Neuimkerlehrgang statt. Interessenten können sich noch kurzfristig hierzu melden. Andererseits wird auch in diesem Jahr wieder eine Bienenbörse als Mittler zwischen Bienen suchenden Imkern und solchen, die überschüssige Bienenvölker abzugeben haben, initiiert. An wen können sich Imker wenden?Seiwert: Die Bienenbörse wird von mir und meinem Mann betreut. Wir sind zu erreichen unter der Telefonnummer (0 68 37) 7 42 66. Außerdem steht der Kreisvorsitzende der Imker, Heinz Zöllner, als Ansprechpartner zur Verfügung unter der Telefonnummer (0 68 34) 4 76 65.

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