Marie bleibt bei den Mädchen an der Spitze

Kreis Saarlouis · Marie hat sich im vergangenen Jahr als beliebtester Mädchenvornamen im Kreis Saarlouis behauptet, bei den Jungen löste hingegen Jonas Vorjahressieger Leon an der Spitze ab.

Marie ist und bleibt der häufigste Vornamen für Mädchen . Er wurde laut der Statistik, die das Saarlouiser Standesamt auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung vorlegte, 40 Mal vergeben, knapp gefolgt von Sophie mit 38 Nennungen. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass diese beide Vornamen besonders oft als zweite Vornamen vergeben werden, bei der Statistik aber seit einigen Jahren nicht mehr zwischen erstem und zweiten oder weiteren Vornamen unterschieden wird. Auf Platz drei landete Maria (34).

Jonas verdrängte mit 25 Nennungen Leon von Platz eins der Hitliste, dicht gefolgt von Alexander (23) und Paul (21). Seit vielen Jahren schon geht es bei den Jungennamen deutlich enger zu als bei den Mädchen . Während bei den Mädchen die ersten 30 Plätze in der Zahl der Nennungen zwischen 40 und sieben variieren, spielt sich bei den Jungen das Ganze zwischen 25 und acht ab.

Insgesamt geht der Trend wieder zu mehr als einem Vornamen: 1247 Eltern beließen es 2016 bei einem Vornamen (2015: 1197), 650 Mal wurden zwei Vornamen vergeben (2015: 598). Nur 53 Kinder erhielten drei Vornamen (2015: 52). Mehr als drei Vornamen wurden für drei Kinder eingetragen, 2015 gab es eine solche Häufung nur bei einem Baby.

In den Hitlisten selbst gab es durchaus Bewegung: bei den Mädchen stieg Anna von Platz 14 im Jahr 2015 (zwölf Nennungen) auf Rang vier (27 Nennungen), Aufsteiger bei den Jungen war Alexander, 2015 mit 15 Nennungen noch auf Platz zehn zu finden und 2016 mit 23 Nennungen auf Platz zwei.

Im Kreis Saarlouis werden immer mehr Kinder geboren: 2015 erblickten hier 1844 neue Erdenbürger das Licht der Welt, 2016 waren es 1957. Das ist ein Plus von 113 oder rund sechs Prozent. "Das ist seit fast 50 Jahren die höchste Geburtenrate in unserer Region", berichtet der Leiter des Saarlouiser Standesamtes, Thomas Wirth. "Eine vergleichbare Zahl an Neugeborenen gab es zuletzt mit über 2000 im Jahr 1968, danach gingen die Zahlen drastisch auf 1400 bis 1500 zurück." Der Rückgang, Im Volksmund oft als "Pillenknick" bezeichnet, wird heute mehr auf das Fehlen bestimmter Jahrgänge bedingt durch den Zweiten Weltkrieg interpretiert. Der Babyboom von Mitte der 1950er bis weit in die 1960er Jahre hinein wird mit den erhöhten Geburtenraten in den Jahren 1930 bis 1940 erklärt, da die zu dieser Zeit Geborenen nun selbst Kinder bekamen.

Dolmetscher helfen

Im Landkreis schlägt sich zusätzlich die Konzentration der Entbindungsstationen in der Kreisstadt nieder. Es gibt nur noch Geburtshilfeabteilungen in den beiden Saarlouiser Krankenhäusern, die zudem beide einen sehr guten Ruf genießen. Und Geburten werden immer dort beurkundet, wo sie stattfinden.

Beim Dialog mit ausländischen Eltern, die im Rahmen der Flüchtlingswelle gekommen sind, helfen dem Saarlouiser Standesamtes hauseigene Dolmetscher . "Die Stadt hat die Verträge mit Übersetzern, die im Rahmen der Flüchtlingshilfe abgeschlossen wurden, verlängert und diese Dolmetscher stehen auch dem Standesamt zur Verfügung. Außerdem werde ein guter Kontakt zur Außen- und Regionalstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Lebach gepflegt. Neben Geburten nehme auch die Zahl der Eheschließungen in diesem Personenkreis zu. "Viele dieser Menschen haben gute Fortschritte beim Spracherwerb gemacht und sprechen mittlerweile ganz passabel deutsch", lobt Wirth.

Insgesamt sei aber die Zahl der Eheschließungen beim Standesamt Saarlouis leicht rückläufig. 2016 gaben sich 151 Paare das Ja-Wort, 2015 waren es 157. Jeweils bei rund einem Fünftel aller Paare war mindestens ein Partner mit ausländischer Nationalität beteiligt. Weiterhin zieht es auch viele Paare aus den umliegenden Kommunen zum Heiraten nach Saarlouis , weil sie sich hier auch samstags das Ja-Wort geben können, was andere Standesämter nicht anböten, sagt Wirth.

Die Zahl der Kirchenaustritte, die ebenfalls beim Standesamt Saarlouis registriert werden, ist weiter rückläufig: 2016 waren es noch 179, gegenüber 239 im Jahr 2015 und 263 im Jahr 2014.

Zum Thema:

AUF EINEN BLICK Hitliste der beliebtesten Vornamen im Kreis Saarlouis : Mädchen : 1. Marie (40 Nennungen), 2. Sophie (38), 3. Maria (34), 4. Anna (27), 5. Mia (26), 6. Emma (24), 7. Sophia (21), 8. Emilia (17), 9. Lena und Lina (je 16), 11. Ella und Katharina (je 15), 13. Johanna, Lea und Mila (je 14), 16. Clara und Sofia (je 13), 18. Louisa (12), 19. Hannah und Leonie (je 11), 21. Ida, Lia, Lotta (je 10), 24. Amelie, Elisa und Paula (je 9), 27. Nele und Nora (je 8), 29. Jolie und Julia (je 7). Jungen: 1. Jonas (25), 2. Alexander (23), 3. Paul (21), 4. Leon (20), 5. Elias (18), 6. Noah (17), 7. Maximilian (16), 8. Jakob und Leo (je 15), 10. Ben und David (je 14), 12. Finn (13), 13. Felix, Julian, Luca, Samuel und Tim (je 12), 18. Louis (11), 19. Gabriel, Liam, Lukas und Moritz (je 10), 23. Daniel, Jan, Linus, Milan und Philipp (je 9), 28. Anton, Jo nathan und Leonard (je 8). om

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