Lyrik für den Lieblingsplatz

Lebach. Als er die Familie Mahl vor der Kulisse ihres Lieblingsplatzes als Foto in der Saarbrücker Zeitung sah, griff Emil Ecker aus Beaumarais gleich zur Feder. Gedichte schreiben, das ist sein Hobby, und dabei beweist er kalligrafisches Geschick

 Emil Ecker (rechts) überreicht Bärbel und Josef Mahl das handgeschriebene Gedicht über den Kastanienbaum, den Lieblingsplatz von Familie Mahl. Foto: Heike Theobald

Emil Ecker (rechts) überreicht Bärbel und Josef Mahl das handgeschriebene Gedicht über den Kastanienbaum, den Lieblingsplatz von Familie Mahl. Foto: Heike Theobald

Lebach. Als er die Familie Mahl vor der Kulisse ihres Lieblingsplatzes als Foto in der Saarbrücker Zeitung sah, griff Emil Ecker aus Beaumarais gleich zur Feder. Gedichte schreiben, das ist sein Hobby, und dabei beweist er kalligrafisches Geschick. Mit "der Kastanienbaum vor unserem Haus" überschrieb er die Verse für die Mahls, die sich unter dem Kastanienbaum auf ihrem Anwesen fotografieren ließen. Jetzt trafen sich beide Parteien in Lebach zum Kaffeekränzchen, und Emil Ecker konnte die wohl geformten Lettern auf einem weißem DIN A-3-Blatt überreichen. Geschichten aus dem LebenFrisch gebackene Waffeln und Kaffee hatten Bärbel und Josef Mahl hergerichtet, als Emil Ecker kam. Sie freuten sich sehr, dass der Saarlouiser ihnen das Gedicht persönlich überreichen wollte und waren gespannt, wer der Mensch ist, der ihnen das tolle Geschenk machte. Und auch der Rentner war neugierig auf die Lebacher Familie und besonders auf das Anwesen, auf dem der große alte Kastanienbaum steht. Die Mahls haben das alte Gebäude am Lebacher Wünschberg vor mehr als 20 Jahre erworben und liebevoll gestaltet. Dazu gehört ein großer Garten mit vielen Bäumen. "Wir sind ganz vernarrt in unseren Garten, aber er ist auch mit viel Arbeit verbunden", erzählen Bärbel und Josef Mahl. Und schon waren die Mahls und Emil Ecker in ihrem Element. Denn auch der Saarlouiser ist mit der Natur eng verbunden. Wie werden welche Bäume wann geschnitten, wie werden sie gehegt und gepflegt, aus welchen Früchten lässt sich was zaubern? So versorgen die Mahls zum Beispiel ihre ganze Umgebung mit Äpfeln und feiern seit mehr als zehn Jahren sogar mit den Kindern aus dem Kindergarten in ihrem Garten ein Apfelfest. Ihr Anwesen war immer schon ein Treffpunkt für die junge Generation, schließlich hat das Ehepaar fünf Kinder, die ihr Zuhause immer schon gerne als Treffpunkt für Freunde und Schulkameraden nutzen durften. Nach einer gemütlichen Kaffeerunde und vielen Geschichten aus dem Leben der drei Senioren wollten die Mahls von Emil Ecker unbedingt noch wissen, wie er zur Kalligrafie kam. "Ich habe mich immer schon für schöne Schriften interessiert", sagte der 74-Jährige. Er probierte die verschiedensten Methoden aus, benutzte dazu unterschiedliche Bleistifte und Federn. In der Fraktur-Schrift hat er das Gedicht "Der Kastanienbaum" für die Mahls zu Papier gebracht.

Auf einen BlickDas Gedicht "Der Kastanienbaum vor unserem Haus" beginnt mit den Worten: "Ein Kastanienbaum steht vor unserem Haus. Er sieht im Herbst bunt und fröhlich aus. Die gelben Blätter säuseln im Wind und flüstern: "Sieh, wie die Zeit verrinnt!". Erst frühlingsjung, dann sommergrün und schon bald hängen wir herbstgelb vertrocknet und alt an unsren Zweigen. Das Ende ist nah. Und eines Tages ist es dann da. Der Sturmwind fegt in die Zweige hinein, er lässt die Blätter wirbeln und schnein "hth

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