Lokalkolorit mit Spannungsfaktor

Saarlouis. Das Literaturcafé im zweiten Stock der Buchabteilung des Kaufhauses Pieper wurde Ende September in ein Waldstück mit Waidmanns-Flair verwandelt. Über 60 Zuhörer sind gekommen, um Elke Schwab bei der Kostprobe ihres neuesten Werkes "Hetzjagd am grünen See" zu lauschen. Zwei Jäger in grüner Tracht stimmen die Gäste auf ihren Waldhörnern auf das ein, was jetzt kommt

Saarlouis. Das Literaturcafé im zweiten Stock der Buchabteilung des Kaufhauses Pieper wurde Ende September in ein Waldstück mit Waidmanns-Flair verwandelt. Über 60 Zuhörer sind gekommen, um Elke Schwab bei der Kostprobe ihres neuesten Werkes "Hetzjagd am grünen See" zu lauschen. Zwei Jäger in grüner Tracht stimmen die Gäste auf ihren Waldhörnern auf das ein, was jetzt kommt. Eine Art Kulisse mit brauner Tapete und großem Bockgeweih deutet bereits das Milieu des Krimis an, die Jagd. Davor liegen stapelweise die frisch gedruckten Exemplare, hinter denen die schmale blonde Frau kaum hervor sieht. "Mit Moritz an der Leine und den Revolver am Holster trat er durch den dunklen Wald." So beginnt Elke Schwab ihre Lesung. Das jüngste von sieben Werken handelt von Kommissar Harald Steiner, der in seinem Forstrevier Abstand von seinem letzen Fall gewinnen will. Doch die Vergangenheit verfolgt ihn bis in die Tiefen des dichten Dschungels auf dem Limberg. Mit einer enthaupteten Leiche beginnt für Steiner der Kampf gegen einen unheimlichen Mörder.Schwab, selbst Tochter eines Jägers, schaffte es, mit dem eigentümlichen Wortschatz der Jägerzunft und detailgetreuem Lokalkolorit, eine Geschichte zu erzählen, die ihre Leser vor allem wegen ihrer Echtheit berührt. Birgit Lauterbach aus Saarbrücken ist bekennender Fan: "Seit kurzem bin ich ganz begeistert von Schwabs Krimis. Das Tolle ist, dass man die Schauplätze tatsächlich hier in der Gegend wiederfindet. Vor sechs Wochen habe ich mir das erste Buch gekauft, jetzt besitze ich bereits alle sieben". Bei Saarländern weckt der Krimi echtes Heimatgefühl. Von Ur-Pils-Bierrunden bis hin zum Hotel "Waldesruh" in Wallerfangen dürfte noch so manches Detail auftauchen, das einem Anwohner aus der Region bekannt vorkommt. Der Autorin sind die Schauplätze ihrer Handlungen größtenteils aus ihrer Kindheit vertraut: "Mit den Fahrrädern sind wir früher immer über den Limberg gefahren. Mein Vater geht da in den letzten Jahren auch immer zur Jagd, daher ist mir das Gebiet bekannt. Durch die Kombination von Jagd und Kindheitsabenteuern hat sich die Idee nach einem Krimi auf dem Limberg geradezu aufgedrängt." Auf die Frage, welchen ihrer sieben Krimis sie am gelungensten fände, meint Schwab: "Mit dem neuesten Werk ist man natürlich irgendwie immer am glücklichsten, aber ich glaube "Hetzjagd am grünen See" ist tatsächlich mein bis jetzt bester Krimi."

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