Nicht geworfen, sondern gedrückt werden die Würfel, die 28 Schüler der Klasse 7a des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis (RSG) gerade im neuen Schülerforschungszentrum gebaut wurden. Dazu löteten sie im Zentrum, das an der Gemeinschaftschule In den Fliesen angesiedelt ist, jeweils kleine Bauteile auf eine schmale Platine. Wie ihr Schulleiter Uwe Peters erklärte, kämen die Schüler mit diesen Bauteilen sonst "höchstens theoretisch in Kontakt".

Die Bauteile wurden in Plastiktütchen verteilt: Schmale Widerstände, ein Mikro-Schalter, sieben rote LED und ein kleiner schwarzer Prozessor mit silbrigen Kontakten. "Das haben wir zum ersten Mal gemacht", erklärten drei Schülerinnen begeistert. "Drückt man hier drauf, dann leuchten die LEDs." Und, ergänzte eine: "Man darf nicht vorne an den Lötkolben fassen. Der ist nämlich heiß." Etwa 320 Grad, erklärte Benjamin Brück, der das Schülerforschungszentrum leitet. Diese neue Möglichkeit zum Experimentieren und Lernen wurde Anfang November eröffnet (die SZ berichtete). Dabei geht es um praktische Arbeiten und tiefere Einsichten in technische Vorgänge jenseits des gewohnten Unterrichts.

An ihren Arbeitsplätzen arbeiteten die Schüler Schritt für Schritt ein spezielles Lernvideo durch. So bestimmt jeder seinen eigenen Arbeitsrhythmus, und Brück ist nicht mehr in der Rolle des Vortragenden. "Ich kann so besser auf individuelle Fragen eingehen." Die Videos demonstrieren jeden Arbeitsschritt: Vom Reinigen der Lötkolbenspitze bis zur sauberen Lötstelle und dem richtigen Einbau der LED. Nach Einsetzen einer flachen Batterie konnten mit dem elektronischen Würfel Zufallszahlen erzeugt werden. "Wir wollen das in den Regelunterricht einbauen", sagte Schulleiter Peters. Und Brück ergänzte: "Es geht darum, Interesse an technischen Dingen zu wecken." Das schien bei der 7a bestens zu funktionieren.

Wer sich für Workshops und freies Forschen im Schülerforschungszentrum Saarlouis interessiert, findet Informationen und Anmeldungen auf der Internetseite.

sfz-sls.de