Krankenhaus Lemonella bringt Kinder zum Lachen

Saarlouis · Sarah Steffen ist als Partnerin von Marie-Gabriele Massa im Team der Klinkclowns in Saarlouis im Einsatz.

 Marie-Gabriele Massa (links) im Einsatz als Clownin mit Clown-Kollegin Sarah Steffen.

Marie-Gabriele Massa (links) im Einsatz als Clownin mit Clown-Kollegin Sarah Steffen.

Foto: Carolin Merkel

Seit 15 Jahren ist Marie-Gabriele Massa nun schon Clownin. Seit 13 Jahren, erzählt sie, macht sie das hauptberuflich, seit fünf Jahren ist sie auch am St. Elisabeth Krankenhaus in Saarlouis dafür zuständig, dass die kleinen Patienten, aber auch deren Eltern und Geschwister alle 14 Tage was zum Lachen haben. Finanziert wird das Projekt Klinikclowns von der Kinderhilfe Saar. Die Clowns, sagt sie, sind aber auch dankbar für jede weitere Spende.

Angedacht war und ist das Programm, das Massa alle 14 Tage in den achten Stock der Klinik in die Patientenzimmer, aber auch in den Aufenthaltsraum führt, mit einem Partner. Nach einer kurzen Zeit der Vakanz konnte genau diese Stelle nun wieder vergeben werden.

Mit Sarah Steffen, sagt Massa, hat sie die ideale Partnerin gefunden. „Wir sind ein über die Jahre eingespieltes Team an Clowns, die in den Krankenhäusern im Saarland unterwegs sind und haben überlegt, wer zu uns passen könnte. Da ist mir die Sarah einfallen, ich habe angerufen und sie hat zugesagt“, erzählt Massa, die als Clownin den schönen Namen Tilotamma trägt.

Und mittlerweile konnte die 38 Jahre alte ausgebildete Tutti-Clownin Sarah Steffen aus St. Wendel als Lemonella bereits ihre ersten Einsätze in Saarlouis mit Erfolg absolvieren. In ihrem früheren Leben, verrät Sarah Steffen, war sie als Zahnarzthelferin beschäftigt. „Aber irgendwas hat in mir angeklopft, ich wollte helfen. Aber einfach nur irgendwohin spenden, das war mir zu wenig“, erzählt sie.

Schließlich stieß sie an einem Nachmittag auf den Film „Patch Adams“, in dem sich der unvergessene Robin Williams als Arzt für mehr Menschlichkeit im Klinikalltag einsetzt. „Das war ein absolutes Schlüsselerlebnis und ich habe mich schließlich um eine Ausbildung als Clown bemüht“, erzählt Sarah Steffen. Inzwischen hat sie die einjährige Basis- und anderthalbjährige Tutti-Clown Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

„Man bekommt schon das nötige Rüstzeug mit, vor allem die Körpersprache ist wichtig. Aber wir haben unter anderem auch ein bisschen Zauberei gelernt“, berichtet sie. Vor allem aber, das betont sie, bringt sie ihren eigenen Charakter, die Lemonella in ihre Arbeit mit ein. Lampenfieber, sagt sie, das hat Frau Steffen schon, aber spätestens, wenn sie in das Kostüm der Clownin schlüpft, ist sie mutig und für jeden Spaß zu haben. „Wobei, richtig mutig sind bei uns die Kinder. Sie stehen für uns im Mittelpunkt unserer Arbeit“.

Daher sei es vor den Besuchen in den Patientenzimmern so wichtig, mit dem Pflegepersonal eine kleine Übergabe zu machen. So gut vorbereitet macht ihr die neue Aufgabe mit ihrer Kollegin Tilotamma sehr viel Spaß. Sie ist sehr froh, in Massa eine so erfahrene Kollegin an ihrer Seite zu haben. Das Programm, erklärt Massa, funktioniere auch einfach viel besser, wenn man zu zweit sei. „Vier Augen sehen da einfach mehr als zwei. Außerdem können wir dann viel individueller auf jeden Patienten eingehen“, erklärt Massa. Inzwischen, sagt sie, seien die Klinikclowns auch in Saarlouis in der Bevölkerung mit ihrem Engagement angekommen.

„Man merkt, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird. Besonders gefreut haben wir uns, als wir von zwei Saarlouiser Gymnasien Spenden aus der Schülerschaft bekommen haben. Damit haben gerade die Jugendlichen uns gezeigt, wie wichtig sie uns Clowns finden“, sagt Massa. Denn zusammen mit Steffen will sie auch zukünftig noch ganz vielen Patienten im St. Elisabeth ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

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