Personal Landkreis investiert mehr in Personal

Saarlouis · Auf Grünen-Antrag befasste sich der Kreistag zuletzt mit dem Personal. Doch dabei blieben die Kosten außen vor.

 Ein Teil der Landkreisverwaltung mit Kfz-Stelle (links), historischem Verwaltungsgebäude (Mitte) und aktuellem Erweiterungsbau (Bildrand rechts).

Ein Teil der Landkreisverwaltung mit Kfz-Stelle (links), historischem Verwaltungsgebäude (Mitte) und aktuellem Erweiterungsbau (Bildrand rechts).

Foto: Johannes A. Bodwing

Wichtiges fehlte beim Thema Personalentwicklung im Landkreis Saarlouis. Auf Antrag der Grünen-Fraktion behandelte der Kreistag in seiner bislang letzten Sitzung zwar das zusätzliche Personal seit 2012, nicht jedoch die dazu gehörenden Kosten. Zum Teil seien die Stellen aufgrund von Bundesgesetzen zwingend zu schaffen gewesen, erläuterte Landrat Patrik Lauer die Entwicklung anhand von Tabellen. In den Jahren 2016/17 habe dann die Flüchtlingssituation zum höheren Personalbedarf geführt.

„Da fehlt mir ein bisschen die Klarheit“, merkte Grünen-Chef Klaus Kessler abschließend an. Denn die Aufzählung erfolge überwiegend in Form ganzer Stellen, ab 2017 als Vollzeitäquivalente. Trotzdem müsse man sich nicht streiten, waren sich Kessler und Lauer einig, ob es nun 92 oder 94 Stellen mehr seien. Angaben zu den Kosten der Stellenentwicklung lieferte die Kreisverwaltung auf Nachfrage dieser Zeitung.

„Die Gesamtpersonalkosten steigen auch ohne Personalmehrung“, hieß es. Dazu führten jährliche Tarif-Erhöhungen, die seit 2012 zwischen zwei und 2,95 Prozent im Jahr lägen. Hinzu kämen unter anderem Steigerungen der Beamtenbesoldung und Höhergruppierung von Personal. 2012 verzeichnete der Landkreis insgesamt 790 Stellen. Es gab keine Aufstockung gegenüber dem Vorjahr. 2013 waren es 806 Stellen. Die 16 zusätzlichen Stellen führten zu jährlichen Mehrkosten von insgesamt 12 000 Euro. Dieser geringe Betrag ergibt sich aus 14 Stellen, die vorher in einer anderen Struktur bestanden hatten, deren Lohnkosten aber schon vom Landkreis bezahlt wurden. Die beiden anderen Stellen fördert der Bund mit rund 85 Prozent.

2014 wurden acht neue Stellen geschaffen, der Personalstand stieg auf 814. An Mehrkosten pro Jahr ergaben sich 266 000 Euro. Dazu gehören unter anderen der Klimaschutzmanager, den der Bund mit 65 Prozent fördert. 2015 erforderte die Flüchtlingssituation zwölf zusätzliche Stellen. Die werden größtenteils zu 50 Prozent vom Bund bezuschusst, der Landkreis trägt jährliche Mehrkosten von 280 000 Euro. Das Gesamtpersonal stieg auf 825 Stellen. In den Jahren 2015 und 2016 kam es auch zur Streichung je einer Stelle. Das führte zu jeweils 40 000 Euro Kostenersparnis. Seit 2017 werden die Stellen als Vollzeitäquivalente, kurz VZÄ, ausgewiesen, vormals als Vollzeitstellen.

In diesem Jahr standen 7,25 VZÄ zusätzlich im regulären Stellenplan, mit jährlichen Kosten von 362 500 Euro. Die gesamte Personalzahl lag nun bei 740,85 VZÄ. Der Nachtrags-Stellenplan 2017 führt weitere 51 Stellen auf. Sie verursachen jährliche Mehrkosten in Höhe von 117 000 Euro und steigern die Gesamtstellenzahl auf 791,85 VZÄ. Diese Stellen helfen bei der schnelleren Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, teilte die Kreisverwaltung mit. Sie seien bis 31. Dezember 2018 befristet, der Bund fördere sie mit 84,8 Prozent.

Die gesamten Personalkosten des Landkreises stiegen von 27,5 Millionen Euro im Jahre 2012 auf 31,5 Millionen Euro im Jahr 2017. Deren Anteil an der Kreisumlage schwankt in einem Bereich von 25,5 bis 27,7 Prozent. Die Mehrausgaben durch zusätzliche Stellen im Zeitraum 2012 bis 2017 werden mit insgesamt 957 500 Euro angegeben. „Allerdings übertreffen die Qualitätssteigerungen durch diese gezielte Personalisierung die Mehrausgaben bei Weitem“, teilte die Kreisverwaltung mit. So helfe mehr Personal in der Jugendhilfe, die stationären Aufenthalte von Kindern und Jugendlichen zu reduzieren. Das allein bewirke im aktuellen Haushalt Einsparungen in Höhe von 5,1 Millionen Euro.

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