Kunstaktion mit einer starken Symbolkraft

Saarlouis · Städtepartnerschaften können auch kulturell etwas Besonderes sein können, zeigt ein Projekt, für das Saarlouis jetzt mit einem Preis geehrt wurde.

 Der Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz und Wadgassen Bürgermeister Sebastian Greiber (Vierter und Zweiter von links) sowie Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg (Vierter von rechts) nehmen den Europapreis entgegen. Foto: Christian Schuh

Der Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz und Wadgassen Bürgermeister Sebastian Greiber (Vierter und Zweiter von links) sowie Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg (Vierter von rechts) nehmen den Europapreis entgegen. Foto: Christian Schuh

Foto: Christian Schuh

Mit dem Kunstprojekt Epiderme 3 setzten sich Künstlerinnen und Künstler der Partnerstädte Saint-Nazaire und Saarlouis mit dem Thema Wasser auseinander - kreative, partizipative Aktivitäten erreichten zahlreiche Menschen in beiden Städten. Jetzt wurde das Projekt mit dem zweiten Preis des Europapreises 2017 ausgezeichnet.

Als im Juli 2015 ein selbst gezimmertes Floß am Saaraltarm in Saarlouis zu Wasser gelassen wurde, ein Segel aus Röntgenaufnahmen von Menschen, ertranken zur gleichen Zeit Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer. "Ein ebenso bewegender wie beeindruckender Moment", bekannte OB Roland Henz bei der Verleihung des saarländischen Europapreises in der Staatskanzlei Saarbrücken.

Wasser schafft Brücken, aber auch lebensbedrohliche Grenzen - ein starkes, symbolträchtiges Bild und nur ein Thema, mit dem sich die Kunstaktion Epiderme 3 befasste. Das Projekt von Künstlerinnen und Künstlern aus Saarlouis und Saint-Nazaire wurde jetzt mit dem zweiten Preis des Europapreises ausgezeichnet. In künstlerischer, poetischer und zuweilen ökologischer Weise setzen sich die Beteiligten mit dem Thema Wasser und dessen Beziehung zum Menschen auseinander - erst vier Wochen lang in Saint-Nazaire, später dann für drei Wochen in Saarlouis. "Aktuelle und ernste Themen wurden dabei unkompliziert und unverkrampft aufgegriffen", hob Laudator Franz-Josef Barth hervor.

"Städtepartnerschaften festigen das Verständnis füreinander, neue Freundschaften entstehen", sagte Europaminister Stephan Toscani. "Sie sind ein Pfeiler der europäischen Einheit." Laudator Barth: "Beispielhaft haben die Aktivitäten zu Verständigung und Begegnung beigetragen."

Deswegen wurde Wadgassen mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Hier überzeugte die Vielfalt unspektakulärer deutsch-französischer Aktivitäten. Das reicht von französischen Muttersprachlern im Vorschulbereich bis zur festen Verankerung der Partnerschaft mit Arques in der Bevölkerung.

"Ein geeintes und weltoffenes Europa ist ein Geschenk, auf das wir sehr gut aufpassen müssen", betonte OB Henz. Er appellierte dazu, anti-europäischen Strömen aktiv entgegenzuwirken.

Mit dem Europapreis wird seit 2007 alle zwei Jahre vorbildliches kommunales, grenzüberschreitendes Engagement ausgezeichnet. Der erste Preis ging dieses Jahr an den Partnerschaftsverein Ottweiler. Das Preisgeld von 2000 Euro wird in Saarlouis eingesetzt für die Jugendinitiative "Auf den Spuren des modernen Europa", das an partnerschaftliche Aktivitäten anknüpft und diese auf nachhaltige Weise vertieft.

Zum Thema:

Was der Europapreis belohnt Prämiert werden seit 2007 vorbildliche Aktivitäten aus dem Bereich kommunaler europäischer Partnerschaften. Im Blick besonders die Begegnung der Menschen.

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