Oktoberfest in Saarlouis Kühle Krüge und heiße Stimmung

Saarlouis · Tausende feierten an den ersten Tagen der 48. Saarlouiser Pieper-Wiesn auf dem Großen Markt

 Volles Haus: Riesengaudi hatten die Gäste im Oktoberfestzelt auf dem Großen Markt in Saarlouis.

Volles Haus: Riesengaudi hatten die Gäste im Oktoberfestzelt auf dem Großen Markt in Saarlouis.

Foto: Johannes A. Bodwing

Heiße Stimmung bis in die Nacht herrscht im Oktober-Festzelt auf dem Großen Markt von Saarlouis. Seit Freitag ist die 48. Pieper-Wiesn geöffnet, diesmal für fünf Tage. Beim offiziellen Auftakt setzte der künftige Oberbürgermeister, Peter Demmer, den Zapfhahn mit drei Schlägen ins Fässchen. Dann erklärten er und Festwirt Armin Reichelt das Fest für eröffnet.

Für Tausende war das Festzelt auf dem Großen Markt am Wochenende wie ein Magnet. Dorthin zog es Gruppen und Grüppchen in Lederhosen und Dirndl. „Wir sind nicht von weit her, nur aus der Umgebung“, hieß es bei rund zwei Dutzend jungen Erwachsenen. Der Pavillon in der Französischen Straße war ihr Treffpunkt, wenig später feierten sie ausgelassen im Zelt.

Im Schottenrock wagte sich ein Franzose aus Straßburg in die Menge. Mit dem Autobus sei er gekommen. „Ist jetzt ein bisschen kühl, aber nachher gut.“ Denn auf die Besucher wartete ein kuschelwarmes Festzelt, zusätzlich geheizt über zwei kniehohe Leitungen. Gekühlt wurde ausgiebig mit Gerstensaft, die Maß zu 9,50 Euro.

Im Slalom kurven die Bedienungen durch die Menge. Beide Hände voller Biergläser, wie Eva Bartaguiz, oder ein halbes Dutzend Teller auf einem großen hölzernen Tablett, wie Filip Kotta. Etwa 100 Leute sorgen am Abend für Getränke und Speisen. „Das sind Profis“, sagte Serviceleiter Jaime Schwarz Ferreira,  „Die machen das ständig.“ Einfache Aushilfen würden das nicht schaffen. „Die langen Arme kommen so gegen zehn, elf Uhr“, berichtete er aus eigener Erfahrung. „Dann muss man anfangen zu kämpfen.“ Andere liefen noch an Mitternacht so wie am frühen Abend.

„Musik und Stimmung, Leute treffen“, benannten sieben junge Männer aus Überherrn ihr Interesse am Oktoberfest. „Und die Größe vom Bierglas.“ So gegen zwei Uhr gehe es wohl mit dem Taxi nach Hause. Gleichbleibend blau-weiß war der Himmel im Festzelt über rustikalen Holzdielen. Darunter feierten und tanzten die Massen auf Bierbänken. „Das ist in Saarlouis Kult“, sagte Reichelt. „Freitag und Samstag sind immer ausverkauft.“ Am 31. Mai geht der Vorverkauf los, am 3. Juni gibt es schon keine Karten mehr, bei einem 75 Meter langen Zelt mit etwa 3500 Plätzen. Reichelt ist auch in Bayern und Baden-Württemberg unterwegs. Saarlouis gehöre von der Größe her schon in den oberen Bereich. Das sei ja auch „ein schöner Platz mitten in Saarlouis“.

 Gut gelaunt bei Musik und in geselliger Runde feierten diese fesche Frauenrunde auf dem Saarlouiser Oktoberfest.

Gut gelaunt bei Musik und in geselliger Runde feierten diese fesche Frauenrunde auf dem Saarlouiser Oktoberfest.

Foto: Johannes A. Bodwing
 Der künftige Saarlouiser Oberbürgermeister, Peter Demmer, zapfte das Fass zum 48. Pieper-Oktoberfest gekonnt an.

Der künftige Saarlouiser Oberbürgermeister, Peter Demmer, zapfte das Fass zum 48. Pieper-Oktoberfest gekonnt an.

Foto: Johannes A. Bodwing
 Massig Nachschub für durstige Kehlen brachte Bedienung Eva Bartaguiz im Oktoberfestzelt in Saarlouis.

Massig Nachschub für durstige Kehlen brachte Bedienung Eva Bartaguiz im Oktoberfestzelt in Saarlouis.

Foto: Johannes A. Bodwing

Dort ist fünf Tage lang Festlaune angesagt sowie ein verkaufsoffener Sonntagnachmittag. Einer Besucherin aber fehlten lokale Akteure. „Warum sind nicht zumindest am Sonntag Saarlouiser Vereine dabei?“, fragte sie. Auf der Bühne stünden Bands von irgendwoher und spielten unter anderen Hits aus Österreich. Für das Publikum schien sich diese Frage nicht zu stellen. Das stand Freitag und Samstag ab 20 Uhr mit den ersten Takten auf den Bänken. Dort wurde gesungen, getrunken, getanzt und geflirtet. Rund 50 Gäste waren aus der Saarlouiser Partnerstadt Saint-Nazaire angereist. Denn dort gibt es so etwas nicht. Eine Gruppe junger Saarlouiser Italiener in Tracht meinte zur Frage, was sie reize, einen Abend lang auf harten Holzbänken zu sitzen: „Sitzen tun wir ja nicht, wir steh‘n meistens.“ Später war auch für sie die Bank ein Tanzboden. Denn Bands wie „Radspitz“ und „Best of Band“ brachten am Wochenende die Stimmung zum Kochen. Die hatten die Menge im Griff, ganz gleich, ob es ums Mitsingen bekannter Hits ging oder um lautstarkes „Die Krüge hoch! Ein Prosit der Gemütlichkeit“.

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