Verkehrswacht Fahrradhelme schützen Leben

Saarlouis · Die Kreisverkehrswacht Saarlouis macht mit einer Aktion auf dem Leinpfad auf die Wichtigkeit von Fahrradhelmen aufmerksam.

 Auf besseren Kopfschutz durch Fahrradhelme verweisen (von links) Maik und Nils Müller und Klaus Ballat auf dem Leinpfad.

Auf besseren Kopfschutz durch Fahrradhelme verweisen (von links) Maik und Nils Müller und Klaus Ballat auf dem Leinpfad.

Foto: Johannes A. Bodwing

Ein Kopf ist kein Rammbock. Das merken manche Radfahrer erst, wenn ein Sturz heftiger wird als erwartet. Dass dabei ein Helm schützen kann, stellt die Kreisverkehrswacht Saarlouis an den nächsten Wochenenden dar – mit einer Aktion nahe der Schiffsanlegestelle Saarlouis. Vor allem sollen Erwachsene Vorbild sein. Das vermittelt auch ein Flyer mit Vater ohne Helm und Sohn mit. Darin denkt sich der Junge: „Wenn ich mal groß bin, dann fahr ich auch ohne Helm.“ Aber „gerade kleine Kinder sind besonders gefährdet“, sagte Maik Müller, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht, bei einem Pressetermin. Er und Sohn Nils hatten sich für den Flyer aufs Rad geschwungen. Die werden in einer Auflage von 30 000 Exemplaren verteilt. „Auch in Grundschulen und Fahrradgeschäften“, sagte Müller. Außerdem sei die Verkehrswacht an Wochenenden mit Flyer, Plakatständern und Informationen auf dem Leinpfad nahe der Anlegestelle präsent. „Man kann da immer nur an die Erwachsenen appellieren“, sagte Müller. Denn was sei schlimmer, „wenn die Frisur kaputt geht, oder wenn der Kopf kaputt geht?“. Er jedenfalls, versicherte Sohn Nils, habe immer einen Helm an. Sogar unterschiedliche, je nachdem, ob er sportlich unterwegs ist oder nur mal gemütlich radelt.

Welche Kräfte bei einem Sturz wirken können, zeigte Klaus Ballat vom Vorstand der Kreisverkehrswacht anhand eines lädierten Schutzhelms. In Schläfenhöhe waren die dicken Kunststoffrippen gebrochen. „Ohne Helm wäre das für den Fahrer schlimm ausgegangen.“ Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ein Helm bei Stürzen auf den Kopf schützt, lautet das Fazit der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Die hatte 2016 aus Studien zusammengefasst, dass 25 Prozent der Verletzungen beim Radfahren am Kopf erfolgten. Bei lebensgefährlichen Verletzungen sei es vor allem der Kopfbereich. „Das Reduktionspotential tödlicher Hirnverletzungen liegt in Studien bei 60 bis 70 Prozent“, heißt es weiter.

Ein Risiko seien auch hohe Geschwindigkeiten von über 20 km/h. Die könnten mit heutigen Rädern recht problemlos erreicht werden, vor allem bei Rennrad- und Pedelec-Fahrern. Für Kinder spiele es eine wesentliche Rolle, dass deren Gehirn empfindlicher auf einen Sturz reagiere als das von Erwachsenen. Senioren hätten auf Risiken durch nachlassende Koordination und Reaktionsvermögen zu achten.

Bislang gibt es in Deutschland noch keine Helmpflicht, sagte Maik Müller. Wer sich jedoch für besseren Kopfschutz durch einen Fahrradhelm entscheide, müsse darauf achten, dass der Helm ordentlich sitzt und an den Schläfen weit heruntergeht. „Für 40 bis 50 Euro gibt es schon ordentliche Helme. Aber das sollte kein Billigimport sein und nicht älter als fünf Jahre.“ Außerdem müsse der Helm der Prüfnorm DIN EN 1078 entsprechen.

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